Technologiekonzern

Stefan Hartung rückt an die Spitze von Bosch

Bei der Robert Bosch GmbH sind die Würfel gefallen. Nach einer mehrstündigen Sitzung des Aufsichtsrats gab der familiendominierte Technologiekonzern und Autozulieferer bekannt, dass Stefan Hartung vom 1. Januar 2022 an Vorsitzender der...

Stefan Hartung rückt an die Spitze von Bosch

Von Stefan Kroneck, München

Bei der Robert Bosch GmbH sind die Würfel gefallen. Nach einer mehrstündigen Sitzung des Aufsichtsrats gab der familiendominierte Technologiekonzern und Autozulieferer bekannt, dass Stefan Hartung vom 1. Januar 2022 an Vorsitzender der Geschäftsführung ist. Der 55-jährige promovierte Maschinenbauingenieur folgt auf Volkmar Denner, der nach fast zehn Jahren an der Spitze des Unternehmens aus der Geschäftsführung ausscheidet. Der promovierte Physiker wird im November 65 Jahre alt. Denner bleibt aber dem Konzern verbunden. Bosch teilte mit, dass er als Forschungsberater auf dem Gebiet der Quantentechnologie für das Unternehmen weiterhin tätig sein wird.

Fehrenbach scheidet aus

Mit dem Stühlerücken im obersten Management endet auch die Ära von Franz Fehrenbach (71) im Unternehmen. Denners Vorgänger, der Bosch in der Zeit von 2003 bis 2012 geführt hatte, legt zum Jahresende nach fast 47-jähriger Betriebszugehörigkeit seine Ämter nieder. Fehrenbach ist seit neun Jahren Vorsitzender des Aufsichtsrats und darüber hinaus unter anderem persönlich haftender Gesellschafter und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Diese im Hintergrund operierende Einheit übt die Gesellschafterrolle aus, während die gemeinnützige Robert-Bosch-Stiftung, der eigentliche Haupteigentümer des Unternehmens, sich nicht ins operative Geschäft der Robert Bosch GmbH einmischt. Die KG hält 93% der Stimmrechte, die Familie Bosch selbst die restlichen 7%. Fehrenbachs Nachfolge als Chefaufseher und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung tritt zum Jahreswechsel Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer an. Der 65-jährige Manager ist in der Geschäftsführung seit 2013 Denners Stellvertreter und seit elf Jahren Finanzchef im obersten Führungsorgan von Bosch.

Wechsel in Aufsichtsrat

Asenkerschbaumer scheidet zum Jahresende 2021 aus der Geschäftsführung aus, um in den Aufsichtsrat als Vorsitzender zu wechseln. In der Robert Bosch Industrietreuhand KG, der er seit 2018 als Kommanditist angehört, ist er künftig persönlich haftender Gesellschafter und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, teilte Bosch zudem mit. Neuer CFO wird nach Unternehmensangaben Markus Forschner. Der 54-jährige promovierte Betriebswirt rückt mit Wirkung zum 1. Januar 2022 neu in die Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH auf. Gleichzeitig übernimmt er von Dr. Christian Fischer die Funktion des Chief Performance Officers (CPO) der Bosch-Gruppe.

Verkleinertes Führungsorgan

Der 53 Jahre alte Fischer wird zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung; in dieser Funktion folgt er auf Asenkerschbaumer. Zur gleichen Zeit wird Fischer Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG. Der Manager gehört der Bosch-Geschäftsführung seit 2018 an.

Mit den Personalrochaden in der Führungsetage will die Robert Bosch GmbH künftig unter dem Strich mit einer kleineren Geschäftsführung auskommen. Das Gremium verkleinert sich auf sieben Mitglieder. Zuvor waren es zehn Personen. Ende Juni gehen Uwe Raschke (63) und der 59-jährige Michael Bolle.