Finanzierer der TransformationVersicherer will privates Kapital heben

SV Versicherung sieht Engagement bei Transnet BW als Blaupause

Die SV Sparkassenversicherung will für künftige Kapitalerhöhungen im Context ihres Anteils an Ampriom auch privates Kapital heben. Ihr Enagagement bei Transnet BW dient ihr dabei als Vorbild.

SV Versicherung sieht Engagement bei Transnet BW als Blaupause

SV sieht Transnet BW-Modell als Blaupause für Amprion

Versicherer plädiert für vereinfachtes Altersvorsorge-Produkt - Historisch hohes Neugeschäft

Die SV Sparkassenversicherung (SV) mit Sitz in Stuttgart will für künftige Kapitalerhöhungen ihres rund achtprozentigen Anteils an dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion privates Kapital heben. Zu diesem Zweck führt die SV aktuell Gespräche mit den Sparkassen in Hessen-Thüringen. „Es geht darum, Transformationsfinanzierung retailfähig zu machen – was unsere Königsdisziplin darstellt“, sagte der Finanzvorstand der SV, Roland Oppermann, der „Börsen-Zeitung“ bei Vorlage der 2024er-Zahlen.

Staat als verlässlicher Partner

Bekanntlich hatte 2023 ein Südwestkonsortium, unter anderem mit mehreren Sparkassen, unter Führung der SV einen Anteil von 25 % an dem Netzbetreiber Transnet BW erworben. Nach einem erfolgreichen Pilotversuch im Oktober 2024 sind inzwischen mehrere Sparkassen im Südwesten dabei, Sparbriefe zu vertreiben, die über eine sogenannte Mittelverwendungsprüfung einen Bezug zu ihrem Engagement an Transnet BW darstellen. Angesichts niedriger zweistelliger Millionenbeträge der Sparbriefe, die bisher im Rahmen des Transnet BW-Engagements verkauft wurden, spricht Oppermann noch von einem „zarten Pflänzchen“, das es zu pflegen gelte. Doch weil das Interesse der Kunden erkennbar sei, wolle die SV das Transnet-Modell mit Hilfe der Sparkassen in Hessen-Thüringen auf Amprion übertragen. Über die Hebung von privatem Kapital per Sparbrief hinaus aber sieht der CFO Chancen, Produkte mit Bezug zur Transformationsfinanzierung in die Altersvorsorge einzubauen. Beide Aspekte haben langlaufende Prozesse zum Thema, sowie den Staat als verlässlichen Partner.

Private Altersvorsorge fördern

Vor diesem Hintergrund legt Oppermann der künftigen Bundesregierung nahe, die private Altersvorsorge zu fördern, gesteht aber zu, dass auch seine Branche „etwa auf den Tisch bringen“ müsste – und zwar in Form einer vereinfachten Lebensversicherung, also eine Art leicht verständlichen Standardprodukts. „Warum sollt man die Energiewende nicht mit der Altersvorsorge in einem Produkt verbinden können?“ so Oppermann.

Starker Jahresüberschuss

Indessen stiegen 2024 bei der SV in der Schaden- und Unfallversicherung die gebuchten Bruttobeiträge um 8,4 % auf 2,23 Mrd. Euro nach 2,06 Mrd. Euro. Im Neugeschäft wurde mit 190,0 Mill. Euro (150,3 Mill.) laut Oppermann ein neues historisches Rekordergebnis erreicht. Der CFO führt diese Entwicklung insbesondere auf die enge Zusammenarbeit mit den 101 Sparkassen im Geschäftsgebiet der SV zurück. Trotz erneut hoher Unwetterschäden und deutlich gestiegener Schadenaufwendungen in der KFZ-Versicherung aufgrund inflationsbedingt höherer Reparaturkosten hat sich die bilanzielle Schaden-Kostenquote von 96,5 auf 94,7 % verbessert und liege nach gegenwärtiger Prognose unter dem Marktwert in Höhe von 96 %. Unterm Strich erzielte der SV-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss nach HGB in Höhe von 103,2 Mill. Euro (11,6). Das Ergebnis 2023 war aufgrund eines bilanziellen Sondereffekts außergewöhnlich niedrig, 2022 lag diese Kennzahl noch bei 82,1 Mill. Euro.

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