Unitedhealt-Chef verurteilt Mord an Manager
Unitedhealth-Chef verurteilt
Mord an Manager
Reuters Banaglore
Der Vorstandschef von Unitedhealth hat den Mord an Brian Thompson, dem Leiter der Krankenversicherungssparte des Unternehmens, scharf verurteilt und das US-Gesundheitssystem als „mangelhaft“ bezeichnet. „Niemand würde ein System wie das, das wir haben, entwerfen. Und niemand hat es getan. Es ist ein Flickenteppich, der über Jahrzehnte hinweg aufgebaut wurde“, schrieb Unitedhealth -Chef Andrew Witty in einem am Freitag veröffentlichten Meinungsbeitrag in der „New York Times“. Es war seine erste öffentliche Stellungnahme seit der Ermordung Thompsons vergangene Woche in Manhattan.
Debatte über US-Gesundheitssystem
Der Vorfall hat die Debatte über die Gesundheitsversorgung in den USA neu entfacht und das Misstrauen gegenüber Krankenversicherungen in den Fokus gerückt. Der Angriff auf Thompson, der am Mittwoch vergangener Woche auf offener Straße vor einem Hotel erschossen wurde, hat laut Witty eine Welle von Drohungen gegen Beschäftigte der Branche ausgelöst. „Wir haben Mühe, uns einen Reim auf diese skrupellose Tat und die Hetze gegen unsere Kollegen zu machen, die mit Drohungen überhäuft wurden.“ Witty räumte ein, dass viele Patienten frustriert über die Gesundheitsversorgung seien. Jüngste Daten zeigen, dass immer mehr Menschen mit abgelehnten Versicherungsansprüchen, steigenden Prämien und unerwarteten Behandlungskosten konfrontiert sind. „Die Gesundheitsfürsorge ist sowohl sehr persönlich als auch sehr kompliziert, und die Gründe für Entscheidungen über die Kostenübernahme werden nicht gut verstanden“, erklärte er. „Dafür sind wir zum Teil mitverantwortlich.“
Der Mordverdächtige Luigi Mangione wurde nach fünftägiger Fahndung festgenommen. Ein interner Bericht der New Yorker Polizei legt nahe, dass Mangione den Mord als gerechtfertigte Reaktion auf die seiner Meinung nach bestehende Korruption in der Gesundheitsbranche betrachtet habe.