Veganz findet Finanzchef bei Süßwarenhersteller
kro
Der vegane Lebensmittelkonzern Veganz hat einen Nachfolger für seine Ende 2022 kurzfristig ausgeschiedene Finanzchefin Alexandra Vázquez Bea gefunden. Zum 1. Juli 2023 soll Massimo Garau das Amt übernehmen und dabei die Bereiche Finanzen, Personal, IT, Recht und Investor Relations verantworten, teilten die Berliner mit. Der 59-Jährige kommt vom Berliner Süßwarenhersteller August Storck, wo er auf eine mehr als 22 Jahre lange Karriere zurückblickt und in der Zeit verschiedene Führungspositionen unter anderem im Finanzbereich bekleidet hat. Dabei hat er als Head of Finance von Storck Nordeuropa und als Business Manager im Baltikum und in Island auch internationale Erfahrungen gesammelt − acht Jahre lang war Garau für Storck in Dänemark tätig. Vor seiner Zeit bei dem Süßwarenproduzenten war er als Supply Chain Manager für die Lieferketten des Kunststoffherstellers EVC Rigid Film (heute Ineos Films) zuständig.
Bei Veganz werde ihm nun „eine Schlüsselrolle zufallen, die nächste Entwicklungsstufe des Unternehmens – hin zu nachhaltig profitablem Wachstum – aktiv voranzutreiben“, sagte der Aufsichtsratschef des Lebensmittelunternehmens Roland Sieker.
Davon ist die 2011 gegründete und zehn Jahre später an die Börse gegangene Firma momentan noch weit entfernt. Laut vorläufigen Zahlen fiel 2022 unterm Strich erneut ein Verlust von 13,3 Mill. Euro an − genauso viel wie im Vorjahr. Seit dem IPO ist der Kurs der Aktie um fast 86 % abgestürzt. Zuletzt war es unter anderem die inflationsbedingt schwindende Kaufkraft der vorwiegend jungen Kundschaft, die Veganz zu schaffen gemacht hat. Die Leute griffen zunehmend zu den günstigeren Eigenmarken von Supermärkten und Discountern. Der Umsatz schrumpfte in der Folge um mehr als 22 % auf knapp 24 Mill. Euro.
Veganz muss also sparen und setzt den Rotstift unter anderem beim Vertrieb und beim Marketing an. Zwei von drei Filialen in Berlin wurden zudem zuletzt geschlossen. Für das Jahr 2023 hofft das Unternehmen nun auf ein im Vergleich zum Vorjahr „deutlich verbessertes Ebitda“.