Vergütung des Centrica-Chefs sorgt für Aufsehen
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Chris O’Shea hat für seine Dienste an der Spitze der British-Gas-Mutter Centrica im vergangenen Jahr insgesamt 4,5 Mill. Pfund zugesprochen bekommen. Die Bezüge setzen sich dem Geschäftsbericht zufolge aus einem Grundgehalt von 790 000 Pfund, einem Performance-Bonus von 1,4 Mill. Pfund und einem langfristigen Aktienbonus von 2,3 Mill. Pfund zusammen. Er habe die ihm gesetzten Ziele in vollem Umfang erreicht, heißt es im Vergütungsbericht. Die nach einer Geschichte der „Times“ eingeleiteten Untersuchungen wegen der zwangsweisen Installation von Prepaid-Zählern bei finanziell schwachen Haushalten durch Schuldeneintreiber von British Gas wurden dort nicht erwähnt (vgl. BZ vom 3. Februar). Ein Jahr zuvor hatte O’Shea „angesichts der Härten, mit denen unsere Kunden konfrontiert sind“, noch auf eine Sonderzahlung verzichtet.
Der Bonus für O’Shea rief wütende Reaktionen diverser Nichtregierungsorganisationen hervor. Alice Harrison, die Kampagnenchefin von Global Witness, nannte ihn im „Guardian“ einen „Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die mit den in den Himmel schießenden Energiekosten zu kämpfen haben“. Simon Francis, der Koordinator der End Fuel Poverty Coalition, forderte an gleicher Stelle alle Manager der Energiebranche dazu auf, ihre Boni an Organisationen zu spenden, „die dabei helfen, den Schaden rückgängig zu machen, den sie angerichtet haben“.
O’Shea kam 2018 als Finanzchef zu Centrica und stieg 2020 zum CEO des Unternehmens auf. Zuvor war der Absolvent der Universität Glasgow als CFO für den Maschinenbauer Smiths Group und den Feuerfestexperten Vesuvius tätig. Weitere Stationen seiner Karriere waren BG Group, Shell und Ernst & Young.