Stühlerücken im Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG: Rike Goldbeck-Keitel, Emmerich Müller, Patrik Zeigherman und Dominik Berker ziehen neu in das Kontrollgremium ein. Sie ersetzen den ehemaligen Helaba-Vorstandschef Hans-Dieter Brenner, den Marketingexperten Claudio Montanini, den früheren Fresenius-Chef Stephan Sturm und den Ex-Vereinsvize Stefan Minden. Geführt wird der Aufsichtsrat auch künftig von Mathias Beck, dem Präsidenten von Eintracht Frankfurt e.V., also dem Hauptaktionär der Aktiengesellschaft. Stellvertretender Aufsichtsratschef bleibt der Digitalunternehmer Sven Janssen, der unter dem Namen „Herzschlag Eintracht“ 5% der Anteile der AG hält.

Beck ist in Zukunft neben Moritz Theimann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Vereins, und Vereins-Schatzmeister Berker einer der satzungsmäßig vorgesehenen drei Vertreter des Hauptaktionärs. Für ihn sei entscheidend, „dass wir auch in Zukunft den viel beschworenen „Frankfurter Weg“ weitergehen“, erklärte der alte und neue Aufsichtsratschef. Anders als andere Bundesligisten wird die Eintracht nicht durch ganz große Kapitalgeber finanziert, sondern durch eine ganze Reihe von Minderheitsaktionären, darunter mehrere Banken. Dem Verein ist es zudem bisher gelungen, Geld zu mobilisieren, ohne den Anteil des Vereins zu verwässern. Und der jetzt beschlossene Vorratsbeschluss für eine Kapitalerhöhung ist so gedeckelt, dass der Anteil des Vereins von aktuell 67,9% nicht unter 60% sinken kann.

Beck unterstrich, dass bei der Besetzung der AR-Mandate auf fachliche Qualifikation, aber auch auf Netzwerk und Zugang zu Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft Wert gelegt wurde. Das gilt in besonderer Weise für Emmerich Müller, der durch seine vielen Jahre im Vorstand des Bankhauses Metzler ein engmaschiges Verbindungsnetz zu Kreditinstituten und Unternehmen hat. Auch Investmentbanker Patrik Zeigherman dürfte gut verdrahtet sein. Er leitet seit anderthalb Jahren den Bereich Advisory & Capital Markets für die Unicredit in Deutschland. Steuerberater Berker hat durch seine Tätigkeit in Kanzleien und nun bei Berkers & Cie. ebenfalls Kontakte gesammelt. Goldbeck-Keitel, die ein enges Band mit der Eintracht-Abteilung Sportakrobatik verbindet, ist Betriebswirtin.