Logistik

Wolfgang Albeck wird 70

− Zu seinem 70. Geburtstag am 24. September schenkt sich Wolfgang Peter Albeck, ein Urgestein der Logistikbranche, mit dem geplanten Börsengang von Transoflex eine gänzlich neue Erfahrung. „Ich habe noch nie ein IPO gemacht und bin extrem stolz,...

Wolfgang Albeck wird 70

kro

− Zu seinem 70. Geburtstag am 24. September schenkt sich Wolfgang Peter Albeck, ein Urgestein der Logistikbranche, mit dem geplanten Börsengang von Transoflex eine gänzlich neue Erfahrung. „Ich habe noch nie ein IPO gemacht und bin extrem stolz, dass wir es schon so weit geschafft haben“, sagte der Geschäftsführer des vornehmlich auf die Pharmabranche ausgerichteten Speziallogistikers der Börsen-Zeitung. „Jetzt geht die Reise richtig los, nach all den Vorbereitungen, die wir hatten.“

Bei einem halben Jahrhundert an Berufserfahrung will ein solches Maß an Aufregung schon etwas heißen. Ob in mittelständischen Unternehmen wie der französischen Spedition Heppner oder in großen Konzernen wie der Deutschen Post DHL − Albeck, der selbst gelernter Speditionskaufmann ist, hat sich sein Wissen um die Eigenheiten der nationalen und internationalen Versand-Dienstleistungsindustrie aus vielen verschiedenen Blickwinkeln erschlossen. 2017 übernahm der gebürtige Würzburger den Vorsitz in der Geschäftsführung von Transo­flex, einem Spezialisten für den aktiv temperierten Transport von sensiblen Gütern wie Medikamenten, Kosmetik oder Elektronik. Seitdem schreibt das lange Zeit defizitäre Unternehmen, das in seiner 50-jährigen Geschichte schon einige Male hin- und hergereicht worden war, wieder schwarze Zahlen. So standen zuletzt beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nach den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 31 Mill. Euro in der Bilanz. Beim Umsatz kam der Logistiker aus dem baden-württembergischen Weinheim auf 264 Mill. Euro.

Künftig will Albeck Transoflex zu noch mehr Profitabilität verhelfen. Die Ebitda-Marge sieht er mittelfristig bei etwa 15 % und den Logistiker selbst in einer guten Ausgangslage, um in Europa noch stärker zu wachsen. „Wir sind ein toller Laden“, schwärmt er. „Wir haben eine sehr gute Zukunftsperspektive in einem Markt, von dem wir erwarten, dass er sich positiv entwickeln wird, und der heute schon sehr groß ist, wo aber viel Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist.“ Seine Zuversicht macht der Manager unter anderem daran fest, dass immer mehr kühlpflichtige Waren wie Arzneimittel online bestellt werden und dass gleichzeitig die Vorschriften für den fachgerechten Versand strenger werden dürften.

Die aktuellen Gesellschafterfamilien Schoeller und Amberger scheint er mit seinem bisherigen Vorgehen als CEO bereits überzeugt zu haben. „Es war vor allem die Albeck zu verdankende Umsetzung von zwei strategischen Entscheidungen, durch die Transoflex nach schweren Jahren das Vertrauen seiner Kunden zurückgewonnen und sich auch und gerade in der Coronakrise bewährt hat“, hieß es Ende März von Christoph Schoeller. „Das war zum einen die kompromisslose Ausrichtung auf Qualität. Zum anderen wurde das Profil als Expressdienst und als Anbieter branchenspezifischer Logistiklösungen geschärft und dabei die Systemrelevanz für die Arzneimittelversorgung in Deutschland eindrucksvoll bewiesen.“ Albecks bis März 2022 laufender Vertrag wurde bereits vorzeitig bis Ende März 2024 verlängert.