Marktbericht

Shortseller Perring sorgt für Kurssturz bei Adler

Infolge einer Attacke des britischen Shortsellers Fraser Perring büßt der Immobilientitel 26 Prozent ein. Die Energiekrise hebt auch die Rendite britscher Staatsanleihen.

Shortseller Perring sorgt für Kurssturz bei Adler

wrü Frankfurt

Eine Attacke des bekannten britischen Shortsellers Fraser Perring hat den Kurs der Adler Group zum Absturz gebracht. Auf Xetra büßte der Kurs des im SDax notierenden Immobilienkonzerns 25,9% auf 10 Euro ein. Über seine Firma Viceroy hat Perring, der zu den ersten Kritikern von Wirecard gehörte, eine Verkaufsstudie zu Adler veröffentlicht. Die Gesellschaft kaufe angeblich besser kapitalisierte Unternehmen auf, belaste sie mit Schulden und höhle sie dann aus.

Adler Group wies in einer ersten Stellungnahme alle Vorwürfe entschieden zurück. Erst am Montag hatte Adler angekündigt, den Verkauf eines großen Teils ihres Immobilienbestands zu prüfen.

Einen ebenfalls stark ausgeprägten Kursrutsch von 24,9% auf 17,86 Euro gab es bei Teamviewer. Nach einem schwachen dritten Quartal hat das Unternehmen nun seine Prognose zusammengestrichen. Im Dax zeigten sich Deutsche Telekom mit einem Tagesverlust von 5,4% auf 16,66 Euro ausgesprochen schwach. Goldman Sachs hatte über Nacht ein milliardenschweres Paket von T-Aktien verkauft. Aufgrund von anhaltenden Inflationsängsten fiel der Dax unter 15000 Punkte und schloss um 1,5% ermäßigt auf 14973 Zählern. Der Euro erreichte den tiefsten Stand gegenüber dem Dollar seit Juli 2020. Am Abend wurde die Währung bei 1,1538 Dollar gehandelt.

Die Energiekrise in Großbritannien zieht immer weitere Kreise. Nun gerät auch der Bondmarkt in den Sog, und zwar durch die Preisexplosion am Markt für Erdgas. Die Renditen von britischen Staatsanleihen zogen zur Wochenmitte an. Zehnjährige Gilts erreichten im Tagesverlauf einen Wert von 1,15% und damit den höchsten Stand seit Mai 2019. Später beruhigte sich die Lage wieder. Händler stellen sich darauf ein, dass es bei weiteren Preisanstiegen für Gas zu neuerlichen Renditeschüben bei den Staatspapieren kommen könnte.

Berichte Seite 20

MARKTDATEN
6.10.Vortag
Dax14973,33−1,46%
Euro Stoxx 504012,65−1,30%
S&P 500 (20h)4339,73−0,14%
1 Euro in Dollar (20h)1,15491,1596
Gold in Dollar (20h)1761,661759,96
Öl/Dez. in Dollar (20h)81,1582,56
Bundrendite 10 J.−0,18−0,19
US-Rendite 10 J.1,531,53
3-M.-Euribor−0,551−0,551
Quelle: Refinitiv
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