KommentarDekaBank

Vorwärts Fondssparplan!

Eine langfristig orientierte Geldanlage in Aktien ist leider kein Selbstläufer. Es ist gut, wenn das Sparkassenhaus DekaBank und andere Finanzadressen den Vertrieb von Fondssparplänen forcieren.

Vorwärts Fondssparplan!

DekaBank

Vorwärts Fondssparplan!

Von Jan Schrader

Eine gesunde Aktienanlage ist im Prinzip einfach: Schrittweise ansteigen, breit streuen, lange dabei bleiben. Daher ist es gut, wenn Sparkassen und andere Finanzadressen Fondssparpläne empfehlen. Die DekaBank erhöhte die Zahl der Verträge trotz Börsenturbulenzen im vergangenen Jahr um 368.000 auf rund 7,4 Millionen. Rund 100 Euro pro Vertrag fließen pro Monat in Fonds. Auf Jahressicht kommt ein höherer einstelliger Milliardenbetrag über das Sparkassenhaus zusammen. Ähnlich sieht das Bild bei den Kreditgenossenschaften aus, und auch einige andere Finanzadressen ziehen mit. Gut so!

Denn eine langfristige Geldanlage, die auch Aktien umfasst, ist leider kein Selbstläufer. Auch das wird in den Zahlen der DekaBank leider deutlich. Für eine Einmalanlage entscheiden sich aktuell nur wenige Menschen. Mal schreckt sie der Aktienmarkt ab, mal locken alternative Zinsprodukte, mal fehlt das Geld, weil die Inflation den Spielraum nimmt. Sparpläne sind ein ideales Mittel, um gute finanzielle Gewohnheiten einfach fortzuführen.

Der Wertpapiervertrieb im Massengeschäft an private Sparer wäre im vergangenen Jahr deutlicher zurückgefallen, wenn nicht das Zertifikategeschäft wäre. Das Problem: Mit einer langfristigen Aktienanlage haben die speziell zugeschnittenen Inhaberschuldverschreibungen wenig zu tun. Häufig greifen die Sparkassen-Kunden hier zu Zinsprodukten. Die ebenfalls beliebten Express-Zertifikate knüpfen zwar typischerweise an die Entwicklung von Aktien an, doch sie sind leider kurzfristige Produkte, wie schon aus dem Namen hervorgeht. Immerhin verkauft die DekaBank keinen gehebelten Kram wie Optionsscheine oder Knock-Out-Zertifikate, mit denen Anleger munter spekulieren.

Besser wäre es gerade in diesen Zeiten, noch stärker auf die langfristige Anlage zu setzen. Zinsprodukte mögen auf dem Papier attraktiv erscheinen, aber nach Abzug der Inflation sind sie ein Negativgeschäft. Kurzfristige Wertpapiergeschäfte wiederum erscheinen vielen Menschen an volatilen Märkten chancenreich, aber sie sind vor allen unkalkulierbar. Auch der demografische Wandel und die wachsende Staatsverschuldung sprechen dafür, dass möglichst viele Menschen ihre finanzielle Unabhängigkeit so gut wie möglich selbst in die Hand nehmen.

Eine langfristig orientierte Geldanlage in chancenreiche Anlageklassen ergibt also unverändert Sinn. Ein Sparplan lässt sich mit stoischer Ruhe befüllen. Er hat es verdient, auch künftig ein Verkaufsschlager zu sein.