Nach dem Coronaschock nimmt Adidas den Rückkauf eigener Aktien wieder auf. Der zweitgrößte Sportartikelkonzern der Welt teilte ad hoc mit, vom Donnerstag an bis Ende dieses Jahres Titel im Wert von 550 Mill. Euro zurückzukaufen. Zusammen mit der ausgezahlten Dividendensumme von 585 Mill. Euro im Mai würde das Dax-Mitglied aus Herzogenaurach (Franken) nach eigenen Angaben 2021 insgesamt mehr als 1 Mrd. Euro an die Aktionäre ausschütten. Die Anleger reagierten auf die Nachricht verzückt. Das Papier gewann in der Spitze 3% auf 319,15 Euro an Wert. Der Anteilschein markierte damit ein 52-Wochen-Hoch.

Im Frühjahr 2020 hatte Adidas ihre Aktienrückkäufe und die Dividende ausgesetzt. Der Konzern sorgte vor, um die Liquidität mit dem Ausbruch der Pandemie zu sichern. Ein zwischenzeitig aufgenommener Überbrückungskredit des Staates in Milliardenhöhe war daran gekoppelt, die Aktienrückkäufe zu stoppen. Adidas hat mittlerweile dieses Darlehen getilgt. Auf einem Kapitalmarkttag im März kündigte Vorstandschef Kasper Rorsted an, bis 2025 insgesamt 8 Mrd. bis 9 Mrd. Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe ausschütten zu wollen (vgl. BZ vom 10. März). Im Rahmen des zurückliegenden Rückkaufprogramms peilte Adidas 3 Mrd. Euro an.