Zweites Quartal in Folge

Adidas wächst wieder in den USA

Die Marke mit den drei Streifen kommt in den USA wieder besser an. Auch in China verkauft Adidas trotz der Konsumschwäche mehr. Einen langwierigen Rechtsstreit hat der Sportartikelkonzern beendet.

Adidas wächst wieder in den USA

Adidas wächst wieder in den USA

Zweites Quartal in Folge leichter Erlösanstieg der Marke in Nordamerika – Rechtsstreit mit Rapper Ye beendet

jh München

Die Marke Adidas hat in den USA auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Der Umsatz in Nordamerika sei im dritten Quartal währungsbereinigt um 1% gewachsen, berichtete CEO Bjørn Gulden in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Es war der zweite leichte Zuwachs in Folge seit dem bisher letzten Anstieg Ende 2022. Ausgeklammert ist das auslaufende Geschäft mit Sneakern der Marke „Yeezy“ aus der vor zwei Jahren beendeten Kooperation mit dem Rapper und Designer Kanye West (Ye). Einschließlich Yeezy sank der Konzernerlös in Nordamerika in den Monaten von Juli bis September um 7%.

Der Rechtsstreit mit Ye sei beendet, sagte Gulden. Nach einer außergerichtlichen Einigung hätten beide Seiten ihre Klagen zurückgezogen. Eine Zahlung sei nicht geleistet worden. „Es gibt keine offenen Themen mehr“, fügte der Vorstandschef des Sportartikelkonzerns hinzu. Die restlichen Paar Yeezy-Schuhe verkaufe Adidas bis Ende dieses Jahres, kündigte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer an. Erwartet wird ein Umsatz von rund 50 Mill. Euro und ein neutrales Ergebnis. Von dem Yeezy-Erlös habe Adidas bisher 250 Mill. Euro gespendet.

„Nike nicht zu schlagen“

In den USA seien die Händler mit der Marke Adidas zufrieden. „Sie kaufen mehr“, sagte Gulden mit Blick auf die Bestellungen für das laufende und das kommende Quartal. Das sei die Grundlage für weiteres Wachstum. Basketball sei nicht das größte Geschäft, aber sehr wichtig für das Image einer Marke. Nike sei in dieser Sportart nicht zu schlagen, Adidas mache aber Fortschritte. „Ich bin auf mittelfristige Sicht optimistisch für die USA.“

Im dritten Quartal erzielte Adidas in Nordamerika, dem größten Sportartikelmarkt der Welt, einen Umsatz von 1,36 (i.V. 1,48) Mrd. Euro. Das waren 21% des Konzernerlöses von 6,44 (6,0) Mrd. Euro. Europa ist mit einem Drittel die stärkste Region für Adidas. In China steigerte das Unternehmen den Umsatz zuletzt währungsbereinigt um knapp 9% auf 946 Mill. Euro – trotz der Konsumschwäche in dem Land. Adidas gewinne dort Marktanteile und sei profitabler, sagte Gulden. Er wäre nicht überrascht, wenn der Erlös in China im vierten Quartal um 10% stiege. Dort eröffne Adidas in diesem Jahr 300 neue eigene Läden. Gleichzeitig wiederholte Gulden, ihm gehe es nicht um einzelne Zahlen in Märkten im Quartal, sondern darum, auf mittel- und langfristige Sicht die Marke zu stärken und wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen.

„Ein bisschen mehr als versprochen“

Nach dem Übergangsjahr 2023 mit dem ersten Nettoverlust seit 1992 strebt Gulden für dieses Jahr an, aus Adidas ein besseres und 2025 ein gutes Unternehmen zu machen. 2026 sollen mit einem zweistelligen Wachstum eine Bruttomarge von 50 bis 52% und eine operative Umsatzrendite von 10% erreicht werden. „Wir haben geliefert, was wir versprochen haben“, sagte Gulden jetzt. „Und ein bisschen mehr.“ Für den Umsatz 2024 rechnet der Vorstand seit der Mitte Oktober zum dritten Mal in diesem Jahr erhöhten Prognose mit einem währungsbereinigten Anstieg um 10%. Die Bruttomarge stieg im dritten Quartal auf 51,3 (49,3)%, die operative Rendite auf 9,3 (6,8)%.

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