Air Liquide setzt sich ehrgeizige Ziele
wü Paris –
Industriegasespezialist Air Liquide will seine Investitionen und den Umsatz mit Wasserstoff-Aktivitäten in den kommenden Jahren deutlich steigern. Der Linde-Konkurrent hat sich mit seinem neuen Strategieplan ehrgeizige Ziele gesetzt, wurde von Investoren an der Börse von Paris aber dennoch abgestraft, da er kein Aktienrückkaufprogramm angekündigte. Air Liquide will ihre bisherige Ausschüttungspolitik fortführen und weiter 50 bis 55% des Nettogewinns in Form von Dividenden an die Aktionäre weitergeben.
Der Industriegasehersteller will seinen Umsatz bis 2025 auf vergleichbarer Basis im Schnitt um 5 bis 6% jährlich steigern. Das wäre allerdings weniger als im letzten Jahr, als der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 8,2% auf 23,34 Mrd. Euro zulegte, nachdem er 2020 um 1,3% gesunken war. Im Vorkrisenjahr 2019 war er um 3,2% auf 21,92 Mrd. Euro gestiegen. Air Liquide geht davon aus, dass sich der Umsatz mit Wasserstoff bis 2035 mindestens verdreifachen wird auf mehr als 6 Mrd. Euro.
Zu den anderen Zielen des neuen Strategieplans gehört die Steigerung der operativen Marge um 160 Basispunkte zwischen 2022 und 2025. Zuletzt betrug die Marge 17,8%. Die Gesamtkapitalrendite (Roce) wiederum soll ab 2023 mehr als 10% betragen. Die industriellen Investitionen sollen sich 2022 bis 2025 um 45% auf 16 Mrd. Euro erhöhen. Die Hälfte davon soll in die Energiewende fließen. Bis 2035 will der Konzern 8 Mrd. Euro in die Wertschöpfungskette von kohlenstoffarmem Wasserstoff investieren. Konzernchef Benoît Potier erwartet eine signifikante Beschleunigung der Entwicklung des Bereichs Wasserstoff für die Zeit 2025 bis 2030, auch wenn es seinen Angaben zufolge noch ein paar Unsicherheiten gibt, wie schnell diese Entwicklung tatsächlich vonstatten gehen wird. Die Aktie von Air Liquide gab Dienstag an der Börse von Paris um zeitweise 0,7% auf 150,20 Euro nach, während der CAC 40 um 1,1% zulegte.