Airbus schüttelt Corona-Folgen ab
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn stärker gesteigert als erwartet und zeigt sich auch für 2022 zuversichtlich. Im laufenden Jahr werde mit der Auslieferung von 720 Zivilmaschinen gerechnet, nach 611 im vergangenen Jahr. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) solle auf 5,5 Mrd. Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Schon im vergangenen Jahr verdreifachte sich der Gewinn auf dieser Basis auf rund 4,9 Mrd. Euro. „2021 war ein Jahr des Übergangs, wo unsere Aufmerksamkeit von der Pandemie hin zu Erholung und Wachstum wechselte“, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. „Die starken Zahlen spiegeln die höheren Auslieferungen bei Zivilflugzeugen, die gute Entwicklung bei Hubschraubern, im Rüstungsgeschäft und in der Raumfahrt sowie unsere Bemühungen bei Kostenkontrolle und Wettbewerbsfähigkeit wider.“
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 4,2 Mrd. Euro. Von Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt mit 3,2 Mrd. Euro gerechnet. Der Umsatz stieg um 4% auf 52,1 Mrd. Euro.
Erstmals seit zwei Jahren zahlt Airbus wieder eine Dividende. Je Aktie sollten 1,50 Euro ausgeschüttet werden, lautet der Vorschlag des Unternehmens. Die Pandemie hatte die Luftfahrt besonders schwer getroffen, weil weltweit Reisebeschränkungen verhängt wurden. Inzwischen normalisiert sich die Lage aber wieder schrittweise.
Einen Boom erleben derzeit Frachtflugzeuge. Airbus will mit der Frachterversion des A350 dem Erzrivalen Boeing Konkurrenz machen. Inzwischen gingen die ersten Vorbestellungen für das Flugzeug ein. Insgesamt erhielt Airbus im abgelaufenen Jahr unter dem Strich Aufträge über 507 Flugzeuge, fast doppelt so viele wie im ersten Corona-Jahr 2020. Der Auftragseingang summierte sich auf 62 Mrd. Euro, nach 33,3 Mrd. vor Jahresfrist. Airbus will die Produktion des Kassenschlagers A320 bis Sommer 2023 auf monatlich 65 Maschinen steigern und sieht sich bei diesem Plan auf Kurs. Wie es danach weitergeht, ist offen. Der Flugzeugbauer erklärte, mit den Zulieferern daran zu arbeiten, die Rate auf mehr als 65 Maschinen zu steigern.