Aixtrons Geschäfte laufen prächtig. Der Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie hat 2021 einen gewaltigen Sprung bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Mit einem Plus von 65% im Auftragseingang auf fast 500 Mill. Euro war die Nachfrage nach den Beschichtungsmaschinen von Aixtron hoch. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verdreifachte sich nahezu, so dass ein Margensprung von um zehn Prozentpunkte auf 23% gelang.

Der Vorstand kündigte an, die im Vorjahr nach langer Durststrecke erstmals wieder gezahlte Dividende fast zu verdreifachen. Die Anteilseigner sollen 0,30 Euro erhalten.

Das Scheitern der ambitionierten OLED-Pläne fällt bei den sonstigen Erfolgen kaum ins Gewicht. Aixtron hatte über Jahre einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in ein Projekt mit einem koreanischen Partner gesteckt. Die Entwicklungsausgaben hatte Aixtron allerdings nicht aktiviert. Die OLED-Tochter Apeva werde jetzt abgewickelt, teilte Aixtron mit. Das führt zu 4 Mill. Euro Abschreibungen und Restrukturierungsaufwand in ähnlicher Höhe.

Im laufenden Jahr will Aixtron weiterhin zweistellig, aber insgesamt langsamer wachsen. Der Vorstand prognostiziert einen Auftragseingang zwischen 520 und 580 Mill. Euro, einen Umsatz zwischen 450 und 500 Mill. Euro sowie 21 bis 23% Ebit-Marge. Aixtron, die nach vielen Jahren von Deloitte zu KPMG als Wirtschaftsprüfer wechselt, gehörten Donnerstag zu den wenigen Gewinnern im MDax mit einem Plus von fast 8%.

Aixtron hat außerdem bereits freiwillig die Nachhaltigkeit ihrer Ge­schäfte analysiert: Von den 429 Mill. Euro Umsatzerlösen klassifizierte der Konzern fast 57% als konform mit der EU-Taxonomie, bei den Investitionen waren es 39%.