AKW-Ausfälle belasten EDF
Reuters Paris – Der französische Energiekonzern EDF hat erneut vor milliardenschweren Mehrkosten infolge der Atomstromausfälle im Zuge der Wartung und Reparatur seiner Kraftwerke gewarnt. Die bisherigen Schätzungen dürften um 4,5 Mrd. Euro überschritten werden, teilte der staatliche Versorger mit. Das operative Ergebnis (Ebitda) werde um 18,5 Mrd. Euro belastet statt um 14 Mrd. wie zuletzt prognostiziert. Der Vorstand hatte bereits zweimal zuvor seine Kostenschätzungen angehoben. Die Produktionsprognose für 2022 liegt nun bei 280 bis 300 Terawattstunden (TWh) statt bei 295 bis 315 TWh.
„Ein weiterer sehr wesentlicher Anstieg der Kosten für außerordentliche nukleare Ausfälle, die mit historisch hohen Strompreisen einhergehen“, kommentieren die Analysten von der US-Bank J.P. Morgan. „Wir sehen noch keine Untergrenze für das Ausfallrisiko, da der Schweißkorrosionsfehler der SIS-Rohre systembedingt ist und die gesamte Nuklearflotte von EDF überprüft wird.“