Private Equity

Ardian lockt Investoren mit größtem Fonds für Secondaries

Viele Großinvestoren sitzen mit ihren Private-Equity-Investments fest, weil nur spärliche Rückflüsse kommen. Jetzt wird der Finanzinvestor Ardian mit einem neuen Fonds für Secondaries-Investments zum wichtigen Marktmacher für Ausstiegswillige.

Ardian lockt Investoren mit größtem Fonds für Secondaries

Ardian wirbt Rekordsumme für Private Equity ein

30-Mrd.-Dollar-Fonds für Secondaries wird Exit-Kanal für ausstiegswillige Investoren

cru Frankfurt

Der französische Finanzinvestor Ardian hat für seinen neuen Sekundärmarkt-Fonds 30 Mrd. Dollar bei Investoren eingeworben. Gemessen am Eigenkapitalvolumen handelt es sich damit laut Analysehaus Preqin um den größten Secondaries-Fonds und zugleich auch um den größten Private-Equity-Fonds aller Zeiten. Die Beteiligungsgesellschaft aus Paris, die insgesamt 176 Mrd. Dollar verwaltet, ist damit der Marktführer für Secondaries. Der neunte Ardian-Fonds aus diesem Segment ist 60% größer als der Vorgänger aus dem Jahr 2019.

Ardian überholt damit nicht nur den Fonds des Konkurrenten Lexington, sondern auch den größten Buy-out-Fonds von CVC, der 26,8 Mrd. Euro eingesammelt hatte. Der Ardian-Fonds ist bereits zur Hälfte investiert. Die Franzosen erwerben mit dem Kapital große Anteilsportfolien institutioneller Investoren. Die durchschnittliche Transaktionsgröße beträgt dabei 2 Mrd. Dollar. Zum Beispiel erwarb der Ardian-Fonds im November 2023 vom Pensionsfonds Canada Pension Plan Investment Board ein Portfolio mit Anteilen an 20 Private-Equity-Fonds im Wert von 2,1 Mrd. Dollar.

Für den Markt von Bedeutung

Für institutionelle Investoren, die aus ihren Private-Equity-Investments vorzeitig aussteigen wollen, weil sie das Geld benötigen, spielen Secondaries-Fonds wie der von Ardian eine wichtige Rolle als Marktmacher. Den Private-Equity-Buy-out-Fonds fiel es in den vergangenen drei Jahren schwer, Käufer für ihre Firmenbeteiligungen zu finden, die bereit gewesen wären, Preise zu zahlen, die den hohen Buchwerten aus den Nullzinszeiten nahe kämen. So kamen nur wenige Exits zustande, und die Rückflüsse an die institutionellen Geldgeber fielen äußerst spärlich aus. In dieser Situation helfen die Secondaries-Fonds: An den Rückflüssen aus Private Equity haben sie inzwischen einen Anteil von 29%.

„Wir ergreifen eine historisch einmalige Kaufchance im Sekundärmarkt“, sagt Ardian-Executive-President Mark Benedetti. „Vor dem Hintergrund stark wachsender Privatmärkte suchen Investoren zunehmend Käufer auf dem Sekundärmarkt, um ihre Private-Equity-Portfolien aktiv zu verwalten.“ Zudem seien viele Investoren durch die Veränderung des Zinsniveaus und die Volatilität an den Börsen mit einer Überallokation konfrontiert, für die sie eine Lösung benötigen, weil der Anteil der Private-Equity-Investments die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen oder selbst gesetzten Obergrenzen überschreitet.

Hohe Volumina

Die Marktvolumina im Sekundärmarkt, dessen einzelne Transaktionen selten veröffentlicht werden, sind auf Basis von Daten der beratenden Investmentbanken stark gestiegen. Hier wurde im ersten Halbjahr des Jahres 2024 das bislang stärkste Volumen an abgeschlossenen Transaktionen verzeichnet. Die Prognosen für 2024 belaufen sich auf rund 130 Mrd. Dollar. Der neue Ardian-Fonds, dessen Fundraising schon 2022 begonnen hatte, umfasst Mittelzusagen von mehr als 465 Investoren aus Europa, Amerika, dem Nahen Osten und Asien, darunter große Pensionsfonds, Versicherer und Staatsfonds. Besonders starke Zuwächse verzeichnete Ardian bei Private-Wealth-Kunden, die nach zuvor 11% nun 22% des eingeworbenen Kapitals stellen.

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