Arx Robotics erhält 31 Mill. Euro – Nato beteiligt sich erneut
Münchener Rüstungs-Start-up erhält 31 Mill. Euro
Arx Robotics will Mini-Panzer in Großbritannien fertigen
kro Frankfurt
Das Münchener Rüstungs-Start-up Arx Robotics, das autonome Mini-Panzer entwickelt, hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde 31 Mill. Euro eingesammelt. Hauptgeldgeber war die Münchener Wagniskapitalgesellschaft HV Capital (ehemals Holtzbrinck Ventures), wie die 2021 gegründete Firma via Linkedin mitteilte. Daneben hat sich der französische Finanzinvestor Omnes Capital erstmals im Rahmen des Deals an Arx beteiligt. Omnes ist auch Anteilseigner beim deutsch-französischen Raumfahrt-Start-up The Exploration Company, das Raumfahrzeuge entwickelt.
Ferngesteuerte Kampfdrohnen, die mithilfe von künstlicher Intelligenz auch autonom und im Schwarm agieren können, gewinnen im Krieg zunehmend an Bedeutung. Sowohl in der Luft als auch an Land und auf dem Wasser kommen sie immer häufiger zum Einsatz.
In der Ukraine im Einsatz
Die Bodendrohnen von Arx sind bereits in der Ukraine und an der Nato-Ostflanke im Einsatz. Dort sollen die unbemannten Fahrzeuge unter anderem bei der Aufklärung, bei der Evakuierung von Verletzten und beim Gütertransport helfen. Das Start-up hat im Februar eine Produktionsstätte bei München in Betrieb genommen und will seine Mini-Panzer künftig auch in Großbritannien fertigen. Für die Errichtung einer Fabrik im Südwesten Englands, in der künftig pro Jahr bis zu 1.800 der Fahrzeuge gefertigt werden sollen, will Arx 45 Mill. Pfund investieren. Das Geld aus der jüngsten Finanzierungsrunde ist für diese Investitionen vorgesehen.
Arx entwickelt auch Software für Militärfahrzeuge. Im März ist das Start-up eine Kooperation mit Daimler Truck eingegangen, in deren Rahmen Fahrzeuge von Mercedes Benz Special Trucks in die Lage versetzt werden sollen, sich autonom zu bewegen und zu vernetzen.
Die vorherige Finanzierungsrunde von Arx Robotics liegt noch nicht einmal ein Jahr zurück. Im Juni 2024 hatte das Start-up 9 Mill. Euro erhalten.
An der Runde hatten sich die Nato über ihren 1 Mrd. Euro schweren Innovationsfonds sowie der Berliner Wagniskapitalgeber Project A beteiligt. Beide Geldgeber haben nun auch bei der neuen Runde frische Mittel in die Firma gesteckt.
Über den Innovationsfonds der Nato
Der „Nato Innovation Fund“ ist im Juni 2022 ins Leben gerufen worden. Aktuell beteiligen sich 24 Partnernationen an dem 1 Mrd. Euro schweren Vehikel – Kanada und die USA gehören bislang nicht dazu. Der Fonds soll über 15 Jahre hinweg Start-ups in der Frühphase und andere Wagniskapitalfonds fördern, die für das Verteidigungsbündnis wichtige Dual-Use-Technologien entwickeln, darunter künstliche Intelligenz, Big-Data-Verarbeitung, Quantentechnologie, Biotechnologie, Antriebstechnologie und Weltraumtechnologie. Hauptsitz des Fonds sind die Niederlande, Vorsitzender ist der Gründer und Chef des europäischen Venture-Capital-Schwergewichts Lakestar, Klaus Hommels.