AstraZeneca hat nach einem unerwartet guten Quartalsergebnis ihr Wachstumsziel für das Gesamtjahr erhöht. Der Produktumsatz der FTSE-100-Gesellschaft war von April bis Juni um knapp ein Drittel auf 10,63 Mrd. Dollar gestiegen. Damit lag er um 3 % über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen. Wie der Hersteller des „Oxford-Impfstoffs“ Vaxzevria gegen Sars-CoV-2 mitteilte, rechnet er nun für das laufende Jahr mit einem Erlöszuwachs im unteren Bereich der Spanne von 20 % bis 30 %. Zuvor hatte das britisch-schwedische Pharmaunternehmen ein Wachstum im oberen Bereich von 10 % bis 20 % avisiert. Das Chinageschäft, von dem man sich viel erhoffte, werde allerdings um einen einstelligen Prozentbetrag im mittleren Bereich schrumpfen.

„Wir haben große Fortschritte bei unseren Anstrengungen zur Bekämpfung von Covid-19 gemacht“, sagte Chief Executive Pascal Soriot. „Vaxzevria hat im ersten Jahr des Roll-outs schätzungsweise sechs Millionen Leben gerettet. Evusheld hat Hunderttausende von Menschen mit geschwächtem Immunsystem geschützt, was ihnen die Rückkehr zu einem normalen Leben ermöglichte.“ Bei Evusheld handelt es sich um eine Injektion, die mindestens sechs Monate lang vor einer Infektion schützen soll. Soriot zufolge hat sie sich auch gegen neue Varianten als wirksam erwiesen.

„AstraZeneca schlägt sich besser als erwartet und nutzt die Gelegenheit, sich für die Zukunft aufzustellen“, schrieb die Analystin Laura Hoy von Hargreaves Lansdown. Die Gruppe verhandele neue Lieferverträge für ihre Covid-19-Produkte und verabschiede sich nun, da die Pandemie verebbe, von ihrem Versprechen, sie zum Selbstkostenpreis abzugeben. Das Management habe zwar darauf hingewiesen, dass sie eine niedrigere Marge einbrächten, doch fingen sie nun an, einen Beitrag zum Gewinn zu leisten.

Das bereinigte operative Ergebnis pro Aktie von 1,72 Dollar hatte im abgelaufenen Quartal um 11 % über den Markterwartungen gelegen. Das Management änderte trotz der Anhebung des Umsatzziels sein Gewinnziel für das Gesamtjahr nicht. Die gute Performance „ermöglicht uns, unsere Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen für die aufregende Zahl von Pipeline-Chancen zu erhöhen, die Patienten zugutekommen und langfristiges nachhaltiges Wachstum für unser Unternehmen bringen können“, sagte Soriot.