Auch Ex-Gazprom-Tochter Sefe vor Verstaatlichung
cru Frankfurt
Die Energiekrise spitzt sich zu. Nach der geplanten Verstaatlichung von Uniper richtet sich das Augenmerk der Bundesregierung auf milliardenschwere Liquiditätshilfen für den Gaseinkauf der Stadtwerke, die mehr als 30 Mrd. Euro umfassen könnten, und auf die Rettung des nächsten Gasimporteurs. Zwei Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag, eine Verstaatlichung sei auch bei Sefe (Securing Energy for Europe) eine Option. Die frühere Gazprom Germania, die Deutschland-Tochter des russischen Staatskonzerns, steht unter unbefristeter Treuhandschaft der Bundesnetzagentur auf der Basis des Energiesicherheitsgesetzes, um die Versorgungssicherheit mit Gas zu gewährleisten.
„Es laufen in der Bundesregierung Gespräche zur Zukunft von Sefe“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Fachleute halten eine Verstaatlichung für wahrscheinlich, allerdings dürfte dies noch mehrere Wochen dauern.
Unterdessen prüft die Bundesregierung Insidern zufolge auch milliardenschwere Hilfsmaßnahmen für die durch die Energiekostenexplosion unter Druck geratenen Regionalversorger und Stadtwerke. Diese benötigten Unterstützungen in Höhe einer zweistelligen Milliardensumme, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Summe könne höher ausfallen als die 29 Mrd. Euro, die für die Rettung des angeschlagenen Energiekonzerns Uniper aufgebracht werden. Die Gespräche zwischen Bund und Ländern befänden sich noch im Anfangsstadium, Entscheidungen gebe es noch nicht. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, mit den Ländern in Kontakt zu stehen, nannte aber keine Details.
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