Telekomausrüster

Auch Nokia kehrt Russland den Rücken

Kurz nach Ericsson zieht sich auch Nokia aus Russland zurück. Russische Netzbetreiber können nun nur noch auf chinesische Anbieter zurückgreifen.

Auch Nokia kehrt Russland den Rücken

hei Frankfurt

Einen Tag nachdem Ericsson angekündigt hat, die geschäftlichen Aktivitäten in Russland auf unabsehbare Zeit einzustellen, zieht Rivale Nokia nach. Die Finnen hatten zuvor bereits Auslieferungen in das Land gestoppt und Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dort eingestellt. Nun kehrt der Telekomausrüster Russland komplett den Rücken und verbucht dafür im ersten Quartal einen negativen Sondereffekt von 100 Mill. Euro, wie mitgeteilt wird.

Aus „humanitären Gründen“ will Nokia die Wartung bestehender Netzinfrastruktur fortsetzen. Dies sei im Rahmen der Sanktionen möglich. Über den Zeitraum der Unterstützung macht das Unternehmen keine Angaben. Auf die geschäftliche Entwicklung des Konzerns soll sich der Rückzug kaum auswirken. Russland stehe für weniger als 2% des Konzernumsatzes, heißt es in der Mitteilung. Die Ausfälle könnten andernorts kompensiert werden.

Russische Telekomnetzbetreiber können jetzt im Wesentlichen nur noch bei den beiden chinesischen Telekomausrüstern Huawei und ZTE kaufen. Der Ukraine-Krieg trägt damit auch zu einer Ost-West-Lagerbildung bei kritischen Technologien und Infrastruktur bei.