Autobranche warnt vor Abhängigkeit von China
sck München
Europas Autoindustrie macht nicht nur die Chipknappheit in der Produktion zu schaffen, sondern zunehmend auch die große Abhängigkeit von China in der Beschaffung von Rohstoffen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung warnen der Verband der europäischen Autohersteller (Acea) und Interessenvertretungen der metallverarbeitenden Industrie in der EU vor einem europaweiten Einbruch der Autoproduktion als Folge eines wachsenden Engpasses bei der Versorgung mit Magnesium aus China. Seit Anfang September habe die Volksrepublik die Produktion von Magnesiummetall drastisch reduziert. Dieser Rohstoffmangel hätte „katastrophale Folgen“ für die europäische Autoindustrie, so die Lobbyisten in Brüssel. Die Aluminium- und Stahlindustrie in der EU decke ihren Bedarf an Magnesiummetall zu 95% aus China. Aufgrund der nachlassenden Produktion seien die Preise für Magnesium explodiert und die Lieferketten stark strapaziert. Die Verbände forderten die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten der Union auf, mit Peking eng zu kooperieren, um die Missstände zu beseitigen.
Derweil teilte Acea mit, dass im dritten Quartal 2021 die Zahl der Pkw-Neuzulassungen von Hybridelektro-Fahrzeugen jene von Dieselautos erstmals überschritten habe. Bei den meisten Fahrzeugen handelt es sich nach wie vor um Benziner. Deren Anteil rutschte aber unter 40% ab. Die Zahl der Benziner-Neuzulassungen in der EU brach um 35% auf 855500 Stück ein.