E-Mobilität

Autolobby warnt vor Verlust vieler Stellen

Die Umstellung zu reinen Elektroautos bringt den Verlust von rund einer halben Million Arbeitsplätze in der europäischen Autoindustrie mit sich. Das ist das Ergebnis einer Studie.

Autolobby warnt vor Verlust vieler Stellen

sck München – Die Autolobby in Europa schlägt Alarm wegen der Transformation der Branche in Richtung Elektromobilität. Einer vom europäischen Verband der Autozulieferer (CLEPA) bei PricewaterhouseCoopers (PwC) in Auftrag gegebenen Studie zufolge würde die Transformation zu rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen bis 2040 zum Verlust einer halben Million Arbeitsplätze in der EU (brutto) führen.

In einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) bezifferten die Beteiligten den Nettoverlust auf 275 000 Stellen bis zu diesem Zeitpunkt. Dieser Saldo ergibt sich aus der Summe von Ab- und Zugängen beim Umbau des Wirtschaftszweigs von herkömmlichen Verbrennungsmotoren hin zu Pkw mit ausschließlich Elektroantrieben.

„Während die Elektrifizierung einerseits Arbeitsplätze im Antriebsstrang gefährdet, werden andererseits in Zukunft andere Qualifikationen in Bereichen wie Software oder Infrastruktur benötigt“, schreiben die Interessenvertreter. Der Studie zufolge findet der Großteil der erwarteten Umwälzungen (70%) in Bezug auf Arbeitsplätze in den Jahren 2030 bis 2035 statt. Davon sind die Zulieferer stärker betroffen als die Autohersteller: „Während die Autohersteller bessere Möglichkeiten haben, Aktivitäten auszulagern oder einzugliedern, um einen Aktivitätsverlust im Antriebsstrang auszugleichen, können Automobilzulieferer deutlich weniger agil reagieren, da sie an langfristige Verträge mit Fahrzeugherstellern gebunden sind. Neben globalen und gut kapitalisierten Branchenführern besteht der Sektor aus hunderten von spezialisierten Unternehmen und kleinen und mittelständischen Firmen, die weniger Zugang zu Kapital haben, um in die Transformation ihrer Geschäftsmodelle zu investieren.“

Ost- und Mitteleuropa trifft der Umbruch der Analyse zufolge stärker als Westeuropa. „Die westeuropäischen Länder scheinen am besten geeignet zu sein, Hochburgen in der Produktion von Elektrofahrzeug-Antriebssträngen zu werden, während die Beschäftigung in den mittel- bzw. osteuropäischen Ländern weiterhin stark vom Verbrennungsmotor abhängig sein wird.“

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