Bain Capital steigt bei Berlin Brands Group ein
sp Berlin
Die Berliner E-Commerce-Firma Berlin Brands Group (BBG) hat eine 700 Mill. Dollar schwere Finanzierungsrunde zu einer Bewertung von mehr als 1 Mrd. Dollar abgeschlossen. Der US-Finanzinvestor Bain Capital stellt dem 2005 gegründeten Unternehmen frisches Eigenkapital sowie Fremdkapital zur Verfügung. Bain übernimmt außerdem einen Minderheitsanteil von 40%, der bisher von Ardian gehalten wurde. Die finanziellen Details zur Übernahme der Ardian-Anteile wurden nicht mitgeteilt. Nach Angaben von Bloomberg liegt die Bewertung bei 1,2 Mrd. Dollar inklusive Schulden. Die französische Private-Equity-Gesellschaft hatte sich vor sechs Jahren an BBG beteiligt. Firmengründer Peter Chaljawski und sein Managementteam behalten weiterhin die Mehrheit. Bain Capital wurde bei der Transaktion von der Deutschen Bank beraten, während BBG auf GCA Altium vertraute.
Erst im Februar hatte BBG 240 Mill. Dollar Fremdkapital bei Deutscher Bank, Commerzbank und Unicredit eingeworben, um die Expansion zu beschleunigen. Die Firma vertreibt unter anderem Haushaltsgeräte und Elektronik von Direct-to-Consumer (D2C)-Eigenmarken wie Auna und Klarstein Online. Mit den frischen Mitteln wollen die Berliner weitere Marken zukaufen und die eigene Plattform erweitern. Schon heute hat BBG Zugang zu 1,5 Milliarden Online-Kunden in Europa, den USA, Großbritannien und in Teilen Asiens. Mit rund 900 Mitarbeitern machte das Unternehmen 2020 einen Umsatz von 334 Mill. Euro, 54% mehr als im Vorjahr.
Bei der Konsolidierung von D2C-Marken mischen auch andere Berliner Start-ups mit. Die vor einem Jahr gegründete Razor Group hat im Mai 400 Mill. Dollar Fremd- und Eigenkapital eingeworben. Die Stryze Group hat im März 100 Mill. Dollar unter anderem von Carsten Maschmeyers Alstin Capital erhalten. SellerX – ebenfalls aus Berlin – hat im August 100 Mill. Dollar eingesammelt. Zu den größten Konsolidierern zählt Thrasio aus den USA, die insgesamt 1,7 Mrd. Dollar klargemacht hat.