Chemiekonzern aus Ludwigshafen

BASF sondiert Banken für möglichen Agrarchemie-IPO: Kreise

BASF plant mögliche Börsennotierung ihrer Agrarchemiesparte in den USA oder Deutschland, um Marktchancen zu nutzen. Berater könnten bald engagiert werden.

BASF sondiert Banken für möglichen Agrarchemie-IPO: Kreise

Im Zuge ihrer umfassenden Umstrukturierung hat die BASF Banken gebeten, sich um eine Rolle bei einer möglichen Börsennotierung ihrer Agrarchemiesparte zu bewerben. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen erwägt eine Börsennotierung der Sparte in den USA oder in Deutschland und könnte in den kommenden Wochen Berater anheuern, so die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten.

Das Agrarchemiegeschäft der BASF produziert Pflanzenschutzmittel wie Herbizide und Fungizide. Die Sparte werde wahrscheinlich schon im nächsten Jahr an die Börse gehen, so eine darüber informierte Person.

BASF-Fahnen am Firmensitz in Ludwigshafen

Jefferies Financial schrieb unlängst in einer Analyse, dass das Geschäftssegment mit 16,5 Mrd. Euro bewertet werden könnte. JPMorgan Chase bezifferte den Wert mit rund 19,5 Mrd. Euro.

Die Überlegungen seien noch im Gange und es sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden, hieß es. Ein BASF-Sprecher wollte sich zum Thema nicht äußern.

Angesichts der tieferen Kapitalmärkte, höheren Bewertungen und eines breiteren Anlegerkreises jenseits des Atlantiks hat bereits die europäische Titan Cement International ihr US-Geschäft in New York an die Börse gebracht. Das Schweizer Zementunternehmen Holcim gliedert ebenfalls sein nordamerikanisches Geschäft aus und plant, die Aktien in der Schweiz und in New York zu notieren.

BASF-Vorstandschef Markus Kamieth, der das Amt im vergangenen April übernahm, hat das Unternehmen neu ausgerichtet, um den Belastungen aus hohen Energiepreisen und dem Rückgang der Nachfrage, insbesondere in China, entgegenzuwirken.

Im September kündigte Kamieth neue Maßnahmen an, darunter die Vorbereitung der Agrarsparte auf eine mögliche Börsennotierung und den Verkauf des Geschäftsbereichs Bautenanstrichfarben in Brasilien.

Der Chemiekonzern teilte im vergangenen Monat mit, dass er aufgrund höherer Restrukturierungskosten und Wertminderungen im Zusammenhang mit seinem Geschäft mit Batteriematerialien die Erwartungen der Analysten für den Nettogewinn des Gesamtjahres wahrscheinlich verfehlen wird.