Die enorm gestiegenen Agrarpreise und der Boom erneuerbarer Energien beschert Baywa einen unerwartet hohen Gewinn. Im ersten Halbjahr sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 145 Mill. auf 329 Mill. Euro gestiegen, teilte der Agrar- und Baustoffhandelskonzern mit. Damit wurde das Gewinnziel 2022 von maximal 320 Mill. Euro bereits zur Jahresmitte übertroffen. Der Vorstand erwartet nunmehr einen Wert von 400 bis 450 Mill. Euro im Gesamtjahr.

Der Kurs der Baywa-Aktie stieg am Montag um 7,0 % auf 41,55 Euro. Im Mai hatte das Papier mit einem Kurs von 48,60 Euro ein Rekordhoch erreicht. Vom genossenschaftlich organisierten Konzern liegen 38% im Streubesitz.

Baywa profitiert als Händler, der eine anteilige Marge erhält, von den stark gestiegenen Preisen, beispielsweise für Getreide. Dabei gelingt es den Münchnern offenbar, lieferfähig zu bleiben. Dies gilt auch für den Sektor für erneuerbare Energien, in dem wegen des Energienotstands infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine beispielsweise der Handel mit Solarmodulen boomt.

Angesichts dauerhaft erhöhter Agrar- und Energiepreise denkt Baywa auch über ein neues mittelfristiges Gewinnziel nach, weil mit einer Einlösung der Prognose 2022 bereits das Ziel 2025 erreicht würde. Der Vorstand legt die endgültigen Halbjahreszahlen am 4. August vor.