Media-Saturn-Holding

Bei Ceconomy fällt Dividende aus

Dank erstmaliger Konsolidierung der Media-Saturn-Holding kann Ceconomy endlich die Verlustvorträge der operativen Tochter steuerlich in Anrechnung bringen. Allerdings verhindert das eine Ausschüttung.

Bei Ceconomy fällt Dividende aus

ab Düsseldorf

Die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Verbraucherlaune hat Ceconomy in dem im September abgelaufenen Geschäftsjahr zu spüren bekommen. Unter dem Strich klappte das Ergebnis um 43 % auf 126 Mill. Euro zusammen, wie Ceconomy mitteilte. Ohne Steuergutschrift aus der Aktivierung von Verlustvorträgen, die Ergebnis der erstmaligen Konsolidierung der Media-Saturn-Holding ist, wäre der Rückgang noch deftiger ausgefallen. Das hat allerdings auch zur Folge, dass der Bilanzgewinn in voller Höhe ausschüttungsgesperrt ist, wie es im Geschäftsbericht heißt. Dabei hatte Ceconomy erst im Vorjahr die Dividendenzahlung wieder aufgenommen, wenn auch aus anderen Gründen (vgl. BZ vom 6.11.2021).

Zwar konnte der Händler von Unterhaltungselektronik den Umsatz im abgelaufenen Turnus um 1,9 % auf 21,8 Mrd. Euro ausbauen, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gab jedoch um fast 17 % auf 197 Mill. Euro nach. Noch kräftiger fiel der Rückgang im berichteten Ebit aus, das um zwei Drittel auf 105 Mill. Euro zusammenschnurrte. Darin enthalten ist erneut eine Abschreibung auf die Beteiligung an der französischen Fnac Darty in Höhe von 56 Mill. Euro.

Wenngleich sich Vorstandschef Karsten Wildberger Mut machte, im neuen Turnus bei einer leichten Umsatzsteigerung eine deutliche Verbesserung des bereinigten Ebit zu erreichen, sind die Risiken, dass es anders kommt, nicht aus der Welt zu schaffen. Denn Voraussetzung für die Prognose ist, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern und der Markt für Unterhaltungselektronik allenfalls moderat schrumpft. Dem ungünstigeren Szenario, das zu Umsatz- und Ergebnisrückgang führen würde, misst Ceconomy eine geringere Eintrittswahrscheinlichkeit bei. An der Börse konnte Ceconomy mit dieser Einschätzung jedoch nicht punkten. Die Aktie verlor 13%.

Nachdenklich stimmen die Bilanzrelationen ist die Eigenkapitalquote doch auf schmale 5,9 % gesunken, derweil sich die bilanzielle Nettoverschuldung auf 2 Mrd. Euro nahezu verdoppelt hat.

Ceconomy
Konzernzahlen* nach IFRS
in Mill. Euro2021/222020/21
Umsatz21 76821 361
Bereinigtes Ebit197237
Ber. Ebit-Marge (%)0,91,1
Ebit105326
Finanzergebnis−56−31
Nettoergebnis 126222
Free Cashflow−35233
Nettoverschuldung2 0041 109
*) Geschäftsjahr zum 30. September Börsen-Zeitung