Arzneimittelhersteller

Bei Novartis ebben die Corona-Folgen ab

Im zweiten Quartal legte der Pharmakonzern Novartis bei Umsatz und Gewinn unerwartet deutlich zu. Der Arzneimittelhersteller bekräftigte seine Jahresziele. Die Folgen der Corona-Pandemie ebben ab.

Bei Novartis ebben die Corona-Folgen ab

Reuters Frankfurt/Zürich

Beim Schweizer Pharmakonzern Novartis lassen die Folgen der Corona-Pandemie nach. Im zweiten Quartal legte das Basler Unternehmen bei Umsatz und Gewinn unerwartet deutlich zu und bekräftigte seine Jahresziele. Nachdem Patienten zu Jahresbeginn mit Arztbesuchen und Eingriffen zurückhaltend waren und Krankenhäuser weniger bestellten, kehrt die Nachfrage in den meisten Ländern und Therapiegebieten des Unternehmens inzwischen wieder auf den Stand vor der Pandemie zurück. „Wir gehen von einer weiteren Lockerung der Covid-19-Restriktionen in der zweiten Jahreshälfte aus, die sich positiv auf die Geschäftsdynamik auswirken wird“, kündigte Novartis an. An der Börse kam das gut an.

Die Quartalsergebnisse hätten klar die Erwartungen übertroffen, urteilten die Analysten des Investmenthauses Vontobel. „Dass das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr nicht erhöht hat, deutet darauf hin, dass man noch nicht vollständig auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt ist und die Lage aufgrund der aufkommenden Virusvarianten etwas unberechenbar bleibt.“ Finanzchef Harry Kirsch sagte, das Geschäft befinde sich inzwischen durchschnittlich zu 80 bis 90% wieder auf dem Niveau vor Covid, allerdings mit starken Abweichungen je nach Therapiegebiet und Land.

Für 2021 erwartet Novartis-Chef Vas Narasimhan unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen unverändert einen Anstieg des Umsatzes um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentsatz. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn soll um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag und damit stärker als der Umsatz wachsen.

Im zweiten Quartal legte der bereinigte Betriebsgewinn zu konstanten Wechselkursen um 13% auf 4,35 Mrd. Dollar zu. Der Umsatz wuchs um 14% auf 12,96 Mrd. Dollar, währungsbereinigt stand ein Plus von 9% zu Buche. „Novartis hat ein starkes zweites Quartal verzeichnet, das von der Dynamik unserer wichtigsten Wachstumsmarken geprägt war“, sagte Narasimhan. Dazu zählten vor allem das Herzmittel Entresto, die Gentherapie Zolgensma zur Behandlung von Muskelschwund sowie das Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte. Deutliche Zuwächse verzeichnete der Konzern auch bei Krebsarzneien. Das Geschäft der Generika-Tochter Sandoz, bei der die Pandemie zuletzt besonders die Nachfrage bremste, beginnt sich zu stabilisieren. Novartis erwartet, dass sich die Erholung vor allem in der Onkologie im zweiten Halbjahr weltweit fortsetzt. Noch immer beeinträchtigt die Pandemie aber nach Einschätzung von Finanzchef Kirsch die Diagnose von Krebspatienten, was Auswirkungen auf den Absatz mit Krebsarzneien hat, die im Krankenhaus verabreicht werden.

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