Bike24 stellt sinkendes Wachstumstempo in Aussicht
sp Berlin
Der Dresdner Online-Fahrradhändler Bike24 schaltet wegen der unsicheren geopolitischen Lage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und möglicher Auswirkungen auf die Lieferkette einen Gang zurück. „Vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage ist unser Outlook für das laufende Jahr konservativ“, sagte CFO Timm Armbrust der Börsen-Zeitung. Zwar gebe es keine Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland, der Ukraine oder Belarus. „Dennoch glauben wir, dass die geopolitische Lage die Lieferketten unter Druck setzen könnte.“
Für 2022 stellt das Unternehmen deshalb ein Umsatzwachstum in einem breiten Korridor zwischen 10 und 17% in Aussicht. Die bereinigte Ebitda-Marge wird zwischen 9 und 10% erwartet. Die Aktie verlor am Freitag etwas mehr als 3% und notiert ein Drittel unter dem IPO-Preis von 15 Euro beim Börsengang im Juni 2021. Die Marktkapitalisierung liegt bei 440 Mill. Euro.
Schon im vergangenen Jahr dämpften Engpässe in der Beschaffung vor allem im Geschäft mit Kompletträdern das Wachstum. Über das Gesamtjahr schaffte Bike24, die 90% ihres Umsatzes mit Fahrradteilen, Zubehör und Bekleidung macht, dennoch ein Plus von knapp 26% auf gut 250 Mill. Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge sank auf 12,2 (i.V. 13,4)%.
An ihren Expansionsplänen hält die Firma fest. In der zweiten Jahreshälfte soll ein Lager in der Nähe von Barcelona in Betrieb gehen, aus dem unter anderem Kunden in Spanien schneller beliefert werden sollen. Der größte Absatzmarkt ist der deutschsprachige Markt, der im vergangenen Jahr 170 Mill. Euro Umsatz (+24,4%) beisteuerte.