Enviria

Blackrock investiert 200 Mill. Dollar in Frankfurter Solar-Start-up

Der Solarausbau auf deutschen Gewerbedächern steckt noch in den Kinderschuhen. Das Frankfurter Start-up Enviria will es Unternehmenskunden daher besonders einfach machen, auf eigens produzierten Sonnenstrom umzusteigen. Von Blackrock erhält die Firma dafür nun 200 Mill. Dollar.

Blackrock investiert 200 Mill. Dollar in Frankfurter Solar-Start-up

Blackrock steckt 200 Mill. Dollar in Frankfurter Solar-Start-up

Enviria will PV-Ausbau auf Gewerbedächern beschleunigen

kro Frankfurt

Das Frankfurter Start-up Enviria kann sich über eines der üppigsten Solarinvestments in Europa seit Anfang 2023 freuen, das dazu auch noch vom größten Vermögensverwalter der Welt kommt. Der Anbieter von Solaranlagen für Gewerbeimmobilien-Dächer hat mit dem US-Fondsriesen Blackrock eine Kapitalbeteiligung von über 200 Mill. Dollar vereinbart, wie die 2017 gegründete Firma am Donnerstag mitteilte. Die Mittel stellt Blackrock über den Fonds Global Renewable Power IV (GRP IV) bereit, wie es weiter hieß.

Enviria hatte zuletzt im Juni 2022 in einer Series-A-Finanzierungsrunde 22,5 Mill. Euro erhalten – unter anderem vom Schweizer Start-up-Investor Redalpine und von der Schweizer Entwicklungs- und Investitionsplattform Galileo. Das Start-up übernimmt für Unternehmenskunden die Finanzierung, Planung, Installation und den Betrieb von Solaranlagen und kümmert sich zudem um die Integration von Ladestationen und Energiespeichern. Daneben pachtet die Firma Dächer von Gewerbeimmobilien – beispielsweise von Lagerhäusern oder von Produktionsstätten – und verkauft den darauf erzeugten Solarstrom.

Noch sehr viel nachzuholen

In Deutschland besteht dafür auf jeden Fall noch reichlich Potenzial, wie Zahlen vom Bundesverband Solarwirtschaft zeigen. So sind bislang noch 90% der geeigneten Firmendächer ungenutzt. Zugleich verbrauchen Unternehmen hierzulande laut Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft rund 70% des erzeugten Stroms. Laut Enviria-Gründer und -CEO Melchior Schulze Brock liegt der schleppende Ausbau im gewerblichen Bereich unter anderem daran, dass sich die Netzintegration deutlich schwieriger und langwieriger gestaltet als bei privat genutzten Hausdächern. Die reine Installation hingegen ist auf den meist als Flachdächer daherkommenden gewerblichen Flächen in vielen Fällen sogar einfacher als auf Einfamilienhäusern. Hinzu kommt, dass Unternehmen oft gar nicht Eigentümer der genutzten Immobilie sind und sich dann teils noch mit Immobilienfonds einigen müssen.

Enviria hat nach eigenen Angaben bislang mehr als 500 Solarprojekte in Deutschland entwickelt und rund 2.000 Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 2,3 Gigawatt in der Pipeline. 2021 wurde die Firma mit dem hessischen Gründerpreis in der Kategorie "gesellschaftliche Wirkung" ausgezeichnet.


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