Briten durchkreuzen Pläne von Veolia
dpa-afx London
Die britische Kartellbehörde macht dem französischen Entsorger Veolia bei der Übernahme des Rivalen Suez weiter Ärger. Den Aufsehern der Wettbewerbsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) reicht es nicht, dass Veolia – wie angeboten – das britische Entsorgungsgeschäft von Suez verkauft. Sie fordern auch die Abgabe der industriellen Wasseraufbereitung und des Wartungsgeschäfts von Suez in Großbritannien sowie der europäischen Aktivitäten von Veolia im Bereich mobiler Wasseraufbereitung. Diese Geschäfte machten fast die komplette Überlappung der Geschäfte von Veolia und Suez in Großbritannien aus, teilte die CMA mit. Die Entscheidung sei das Ergebnis der vertieften Kartelluntersuchung zu dem Fall.
Veolia hatte Anfang August den Verkauf des britischen Entsorgungsgeschäfts von Suez für 2,4 Mrd. Euro an die Investmentbank Macquarie angekündigt, um die Bedenken der Wettbewerbshüter zu entkräften. CMA-Untersuchungsleiter Stuart McIntosh sagte nun, die Budgets lokaler Behörden seien ohnehin schon belastet, und das Zusammengehen von Veolia und Suez würde vermutlich zu Kostenerhöhungen und schlechterem Service führen. Daher müsse Veolia den Großteil der Geschäfte in Großbritannien verkaufen. Viele Kommunen stützen sich bei der Müll- und Wasserentsorgung auf die Dienste von Veolia und Suez.
Die beiden Konzerne hatten im April 2021 die Weichen für ein Zusammengehen gestellt. Für Veolia ist es nach 2012 der zweite Versuch, Suez zu übernehmen.