Britische Finanzaufsicht gibt Frauenquote vor
Reuters London
Die britische Finanzmarktaufsicht (FCA) will mit konkreten Zielvorgaben für mehr Frauen in Führungspositionen börsennotierter Unternehmen sorgen. In Zukunft müssen 40% der Top-Positionen in der Unternehmensführung von Frauen besetzt sein, teilte die FCA mit. Börsennotierte Firmen müssen zudem jährlich darüber berichten, wie sie die neuen Vorschriften einhalten, und etwaige Abweichungen davon begründen. Die neuen Regularien gelten für Berichtszeiträume ab dem 1. April dieses Jahres. Das bedeutet, dass Unternehmen beginnend mit ihren Geschäftsberichten Anfang 2023 dazu Auskunft geben werden.
Den neuen Regeln zufolge soll künftig mindestens ein Posten in der Konzernführung wie etwa der Vorstandschef oder der Finanzvorstand mit einer Frau besetzt sein. Mindestens eine Top-Führungsposition soll an einen Angehörigen einer nicht-weißen ethnischen Minderheit vergeben werden. Die Finanzmarktaufsicht kündigte zudem an, sie werde die Regeln nach drei Jahren überprüfen, um sicherzustellen, dass die Diversitätsziele weiterhin angemessen sind. Die Aufseher hatten entsprechende Entwürfe im vergangenen Juli vorgestellt. An den ursprünglichen Plänen wurden keine großen Veränderungen vorgenommen.
Das Thema Diversität im Top-Management von Unternehmen spielt bei Investoren eine immer größere Rolle. Inzwischen orientieren sich Anleger bei ihren Investments auch daran, ob Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) einhalten.