Der verschuldete Einzelhändler Casino verhandelt mit Teract exklusiv über einen Zusammenschluss der Aktivitäten in Frankreich. Casino betreibt in ihrer Heimat neben gleichnamigen Supermärkten die Ketten Monoprix und Franprix, Teract neben den Gärtnerei-Ketten Jardiland und Gamm Vert die Bäckereien Boulangerie Louise und die auf frische Regionalprodukte spezialisierten Frais-d’Ici-Läden. Teract ist erst 2022 durch die Übernahme der bis dahin von der Getreidekooperative Invivo betriebenen Ketten durch ein Spac der Investoren Moez-Alexandre Zouari, Xavier Niel und Mat­thieu Pigasse entstanden.

Invivo ist größter Aktionär von Teract. Die Kooperative mit einem Umsatz von 12 Mrd. Euro und 14 000 Mitarbeitern hofft, mittelfristig die Kontrolle über die neue Einzelhandelsgruppe übernehmen zu können, die in Frankreich durch den Zusammenschluss der Einzelhandelsaktivitäten von Casino und Teract entstehen soll. Zunächst werde Invivo Minderheitsaktionär, doch in drei bis fünf Jahren könnte die Kooperative Mehrheitsaktionär werden, sagte Invivo-Chef Thierry Blandinières der Nachrichtenagentur Reuters. Da­gegen soll Invivo bereits sofort die Mehrheit an der zentralen Einkaufsorganisation erhalten, die Casino und Teract planen.

Casino hat letztes Jahr in Frankreich 524 Mill. Euro Cash verbrannt, fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor. Die Nettoverschuldung des Gesamtkonzerns erhöhte sich von 5,86 Mrd. auf 6,37 Mrd. Euro, während sich das laufende Betriebsergebnis von 1,19 Mrd. auf 1,12 Mrd. Euro verringerte und damit niedriger als die Erwartungen ausfiel.