Celonis ist 13 Mrd. Dollar wert
jh München
Der Wert des Münchner Software-Unternehmens Celonis ist auf knapp 13 Mrd. Dollar gestiegen. In der bisher letzten Finanzierungsrunde (Serie D) vor einem Jahr war das teuerste deutsche Einhorn mit 11,1 Mrd. Dollar eingeschätzt worden. Damals erhielt Celonis von Investoren 1 Mrd. Dollar. Nun hat sich das Unternehmen nochmals 1 Mrd. Dollar gesichert, um sein Wachstum voranzutreiben. 400 Mill. Dollar dieses Betrags stammen in der erweiterten Serie-D-Finanzierungsrunde von Investoren. Hinzu kommt eine Kreditlinie von 600 Mill. Dollar.
„Die verstärkte Kapitalposition gibt uns zusätzlichen Handlungsspielraum, um das Geschäft strategisch weiterzuentwickeln und unsere Marktposition auszubauen“, sagt Bastian Nominacher, Co-CEO und einer der drei Gründer von Celonis. Mit der Software von Celonis können Unternehmen mit Hilfe der Analyse einer Vielzahl von Daten Geschäftsprozesse besser verstehen und verbessern.
Die Nachfrage sei noch nie so stark gewesen, berichtet Co-CEO Alexander Rinke: „Dies gilt derzeit insbesondere für die Optimierung von in Mitleidenschaft gezogenen Lieferketten sowie Simulationen und Maßnahmen, um besser auf Inflation und Preissprünge reagieren zu können.“
Gerade in dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld nehme das Interesse und Vertrauen der Kunden zu, ergänzt Nominacher. „Dadurch sind wir in der Lage, unabhängig von makroökonomischen Rahmenbedingungen gute Ergebnisse zu erzielen und weiterhin schnell zu wachsen.“ Geschäftszahlen nennt Celonis mit einem zweiten Hauptsitz in New York seit einigen Jahren nicht mehr. Es hieß lediglich, der Umsatz habe sich von Jahr zu Jahr mehr als verdoppelt.
Die erweiterte Finanzierungsrunde der Serie D führt Qatar Investment Authority an, der Staatsfonds von Katar. Bisherige Investoren wie Arena Holdings, Franklin Templeton, Durable Capital Partners, Accel Partners und 83 North ergänzen die Gruppe der Geldgeber ebenso wie neue – darunter Activant Capital, Neuberger Berman und Alta Park Capital.
Kreditlinie für Übernahmen
Die fünfjährige freie Kreditlinie über 500 Mill. Dollar kann nach Angaben von Celonis auf 600 Mill. Dollar erhöht werden. Es sei die größte syndizierte revolvierende Kreditfazilität dieser Art in der Welt. Sie könne flexibel genutzt werden, zum Beispiel für das Finanzieren von Übernahmen. Celonis hat schon einige Firmen gekauft, zuletzt in diesem Frühjahr für 100 Mill. Dollar das Darmstädter Unternehmen Process Analytics Factory.
Keybanc Capital Markets leitet das Kreditkonsortium. Als sogenannte Joint Lead Arranger sind Goldman Sachs, HSBC, J.P. Morgan, Morgan Stanley, Citibank und die Deutsche Bank dabei.
Zudem gehören zu dem Konsortium RBC Capital Markets, die Silicon Valley Bank, SMBC, Citizens, MUFG und die Bank of America.