Automotive-Geschäft

Continental plant Börsendebüt im September

Der Aufsichtsrat von Continental hat die Pläne für die Abspaltung des Automotive-Geschäfts gebilligt. Investoren sollen nach dem Spin-off von der neuen Dividendenpolitik profitieren.

Continental plant Börsendebüt im September

Börsendebüt von
Conti-Automotive
im September geplant

ste Hamburg

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental steuert mit weiteren Beschlüssen auf seine Aufspaltung im zweiten Halbjahr 2025 zu. Wie der Dax-Konzern aus Hannover am Mittwoch mitteilte, gab der Aufsichtsrat grünes Licht für den geplanten Spin-off des Unternehmensbereichs Automotive. Am 25. April müssen die Aktionäre über die Abspaltung entscheiden. Bis zum Spin-off soll der Bereich über Barmittel von 1,5 Mrd. Euro verfügen. Zur Finanzierung des operativen Geschäfts ist zudem ein Kreditrahmen von 2,5 Mrd. Euro vorgesehen.

Kurz- und Mittelfristziele des künftig eigenständigen Unternehmens sowie der Continental-Unternehmensbereiche Reifen und Contitech sollen am 24. und 25. Juni auf Kapitalmarkttagen in Frankfurt vorgestellt werden. Im September soll Automotive in Frankfurt an die Börse kommen. Jeder Continental-Aktionär soll für je zwei Continental-Aktien eine Aktie des Automotive-Unternehmens erhalten.

Neue Dividendenpolitik

Bei erfolgreichem Vollzug des Spin-offs plant Continental mit einer neuen Dividendenpolitik. So sollen künftig 40 bis 60% des Konzerngewinns an die Aktionäre fließen. Aktuell liegt der Ausschüttungskorridor bei 20 bis 40%. Die Spanne entspreche in etwa derjenigen vergleichbarer Wettbewerber, so Continental. Der Korridor für das Automotive-Unternehmen soll bei 10 bis 30% liegen. Als Aufsichtsratschef von Automotive ist Conti-Aufsichtsratsmitglied Stefan Buchner vorsehen, als Vorstandschef Conti-Vorstandsmitglied Philipp von Hirschheydt.

Arbeitnehmervertreter begrüßten die am Mittwoch bekannt gegebenen Details zur Aufspaltung von Continental. Der Vorstand habe tragfähige Lösungen zur erforderlichen finanziellen Ausstattung und zu den vertraglichen Rahmenbedingungen für den Spin-Off vorgestellt, erklärte IG Metall-Chefin Christiane Benner, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Continental. Diese Lösungen erfüllten „aus heutiger Sicht unsere Bedingungen".

Arbeitnehmervertreter zufrieden

Die Kapitalausstattung von Automotive sei für den Start in die Selbstständigkeit auch inmitten widriger Rahmenbedingungen tragfähig. Nun sei eine klare Strategie mit innovativen Produkten notwendig. „Außerdem besteht für den Automotive-Sektor ein Zukunftstarifvertrag mit einem Zielbildprozess für Standortperspektiven als Herzstück.“ Mitbestimmung und Tarifbindung müssten im neuen Unternehmen erhalten bleiben. „Das haben wir erreicht und das ist richtig und wichtig“, so Benner.

Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstands und des Continental-Aufsichtsrats, erklärte weiter, die verbleibende Rubber-Continental werde wie gefordert nicht über Gebühr belastet. „Das verbleibende Unternehmen braucht die Zeit, die finanzielle Ausstattung und eine strategische Wachstumsstrategie, um auf stabiler Basis Innovationen in Produkte und Geschäftsmodelle konsequent weiterzuentwickeln.“

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