Coty gibt weiteren Wella-Anteil an KKR ab
ak Köln
Wella wandert immer weiter in die Hände von KKR. Die Private-Equity-Firma hat mit Minderheitseigner Coty die Übernahme von weiteren 4,7% der Anteile vereinbart. Anfang Oktober hatte der US-Kosmetikkonzern bereits ein Paket von 9% an KKR abgegeben. Damit reduziere sich jetzt der Anteil von Coty an Wella auf 25,9%, wie der Konzern am Montag mitteilte.
Coty zahlt mit den weiteren beiden Wella-Paketen Teile einer Wandelanleihe zurück, die KKR bei dem finanziell angeschlagenen Konzern im vergangenen Jahr gezeichnet und damit für frische Liquidität gesorgt hatte. Nach Abschluss der jetzt vereinbarten Transaktion wird KKR durch die verbliebenen Wandelanleihen noch einen rechnerischen Anteil von 2,4% an Coty halten.
Durch die jüngste Wella-Transaktion werde sich die Kapitalstruktur von Coty weiter vereinfachen, berichtete der US-Konzern, der mehrheitlich der deutschen Unternehmerfamilie Reimann gehört. Die Abgabe der weiteren Wella-Pakete werde den Cash-Abfluss um jährlich rund 65 Mill. Dollar reduzieren, da für die zurückerhaltenen Coty-Aktien keine Dividenden mehr anfielen.
Der weltgrößte Parfümhersteller Coty war mit dem Haarpflegeunternehmen Wella ebenso wie Vorbesitzerin Procter & Gamble nicht glücklich geworden. Im Mai vergangenen Jahres hatte KKR dann einen Bieterwettkampf für sich entschieden und zunächst einen Anteil von 60% an Wella erworben. Die Unternehmensbewertung lag damals bei 4,3 Mrd. Dollar. Wella-Konkurrent Henkel hatte zum dritten Mal die Chance vorbeiziehen lassen, sich den Wettbewerber einzuverleiben und damit das eigene Haarpflegegeschäft signifikant auszubauen. Doch die Vorstellungen über Kaufpreis und Ausgestaltung des Deals hatten zu weit auseinander gelegen.