Handelskonflikt mit den USA

Danone im Fadenkreuz der Familie Trump

Der älteste Präsidentensohn Donald Trump junior mischt sich in einen Übernahmekampf zwischen Danone und Lifeway aus den USA ein. Er wirft dem französischen Nahrungsmittelspezialisten vor, im Auftrag Chinas zu handeln.

Danone im Fadenkreuz der Familie Trump

Danone im Fadenkreuz
der Familie Trump

Zwist um Übernahmeofferte für US-Firma Lifeway

wü Paris

Auf der einen Seite die Strafzölle des Vaters, auf der anderen die Verbalattacke des Sohnes. Danone ist zum Angriffsziel der Familie Trump geworden. Der älteste Sohn des amerikanischen Präsidenten, Donald Trump junior, wirft dem französischen Nahrungsmittelspezialisten vor, im Auftrag Chinas zu handeln, um die Vereinigten Staaten zu destabilisieren. Hintergrund ist der Versuch Danones, das auf Kefir und probiotische Produkte spezialisierte US-Unternehmen Lifeway komplett zu übernehmen, an dem er seit 1999 mit rund 23% beteiligt ist.

In seinem Podcast „Triggered“ bezichtigte Trump junior den für Activia-Joghurt bekannten CAC 40-Konzern nun, ein „Schattenagent“ der kommunistischen Partei Chinas zu sein. Bei dem feindlichen Übernahmenversuch des Unternehmens aus dem Mittleren Westen handele Danone zumindest teilweise auf Anweisung des chinesischen Regimes, behauptete er.

Zitate aus dem Kontext gerissen

Um seine Anschuldigungen zu untermauern, verweist der Präsidentensohn auf Zitate aus einem Interview, das Danone-Chef Antoine de Saint-Affrique der chinesischen Zeitung „People's Daily“ anlässlich des China Development Forums Ende März gegeben hat. Darin hatte Saint-Affrique das Wachstum der chinesischen Wirtschaft gelobt und versprochen, mehr in China zu produzieren. Trump junior sieht darin den Beweis, dass die kommunistische Partei Chinas Danone und andere europäische Unternehmen benutzt, um die schmutzige Arbeit für sie zu machen.

Gegenseitige Beschuldigungen

Der französische Nahrungsmittelkonzern, der in den USA 13 Produktionsstätten und 5.000 Mitarbeiter hat, weist die Vorwürfe von sich. Er hatte im September ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Anteile an Lifeway für 25 Dollar je Aktie gemacht, wodurch das US-Unternehmen mit 300 Mill. Dollar bewertet wurde. Nachdem der Verwaltungsrat von Lifeway abgelehnt hatte, erhöhte Danone die Offerte im November auf 27 Dollar − vergeblich.

Inzwischen ist das Klima zwischen beiden Unternehmen vergiftet. Danone beschuldigt Lifeway, gegen den Aktionärspakt verstoßen zu haben, als Firmenchefin Julia Smolyansky mit neuen Aktien bezahlt wurde. Lifeway wiederum wirft Danone vor, ein toxischer Partner zu sein.

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