Delivery Hero kehrt zurück auf deutschen Markt
hek Frankfurt
Der Essensdienst Delivery Hero kündigt den Wiedereintritt in den deutschen Markt an. Nach einer Testphase im Juni will das im Dax vertretene Unternehmen das Angebot am 10. August in Berlin starten. Der Konzern will nicht nur zubereitete Mahlzeiten über seine App verkaufen, sondern auch Fertigwaren wie Lebensmittel ausliefern und dafür kleine Lagerhäuser in Innenstädten, sogenannte Dmarts, in Betrieb nehmen.
Delivery Hero hatte ihr Deutschlandgeschäft im Dezember 2018 für knapp 1 Mrd. Euro an den niederländischen Konkurrenten Takeaway.com veräußert, der zwischenzeitlich mit der britischen Just Eat fusioniert hat. Mit dem Verkauf wurde ein verlustträchtiges Ringen um Kunden und Marktanteile beendet. Seither beherrscht Just Eat Takeaway über ihre Tochter Lieferando den deutschen Markt für Online-Essensbestellungen. In einzelnen Städten gibt es Konkurrenz wie die finnische Wolt, Uber Eats oder regionale Lieferdienste. Nach wie vor dominieren allerdings telefonische Bestellungen direkt bei Restaurants.
Nach Einschätzung von Delivery Hero hat sich die Kundennachfrage in Deutschland inzwischen weiterentwickelt. Der Markt biete großes Potenzial, da er noch nicht ausreichend erschlossen sei. Der Wiedereintritt erfolgt über die vor allem in Asien bekannte Marke Foodpanda, deren Fahrer in Pink unterwegs sind. Zunächst geht das in Berlin ansässige Unternehmen in der deutschen Hauptstadt an den Start. Bis Jahresende soll das Geschäft auf zusätzliche Städte ausgeweitet werden. Ziel sei, Lebensmittel und andere Artikel zum Teil innerhalb von sieben Minuten zu liefern, teilt Delivery Hero mit.
Mit dem Wiedereintritt macht Delivery Hero nicht nur dem Platzhirsch Lieferando Konkurrenz, sondern auch Start-ups wie Gorillas und Flink, die versprechen, Lebensmittel und andere Güter binnen zehn Minuten zum Kunden zu bringen. Auch Lieferando will in das Geschäft mit Supermarkt-Artikeln einsteigen.