Delivery Hero zeigt mehr Zuversicht beim Ergebnis
hek Frankfurt
Der hochdefizitäre Lieferdienst Delivery Hero stellt für das laufende Jahr weniger Verlust als bisher angekündigt in Aussicht und sieht sich auf dem Weg in die Profitabilität. Im Jahr 2023 soll das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mehr als 0,5 % des Bruttoverkaufswerts (GMV) erreichen. In der zweiten Hälfte 2023 soll diese Marge über 1 % hinausgehen, teilt das Berliner Unternehmen mit.
Den 2022er-Verlust auf adjustierter Ebitda-Basis veranschlagt der Essensdienst nun auf 1,4 bis 1,5 % des GMV statt bisher 1,5 bis 1,6 %. Der Ausblick kommt bei Investoren gut an. Die im MDax vertretene Aktie legt am Donnerstagnachmittag im Handelsverlauf 14 % zu.
Vorsichtiger zeigt sich Delivery Hero dagegen beim Wachstum: Die 2022er-Prognose für GMV (44,7 Mrd. bis 46,9 Mrd. Euro) und die Segmentumsätze (9,8 Mrd. bis 10,4 Mrd. Euro) zieht das Management nun an das untere Ende der Spannen.
Das Plattformgeschäft, also Verkauf und Auslieferung von Restaurantessen, ist im dritten Quartal laut den Angaben in die Gewinnzone vorgestoßen, was der bisherigen Prognose entspreche. Das Quartal habe überdurchschnittliche Ergebnisse gebracht. Die profitablen Märkte des Segments würden im zweiten Halbjahr voraussichtlich mehr als 450 Mill. Euro adjustiertes Ebitda erzielen, 50 Mill. Euro mehr als bisher avisiert. Die Auslieferung von Supermarktartikeln steckt dagegen noch tief in operativ roten Zahlen.
Hier wurden netto 60 Lagerhäuser (Dmarts) geschlossen. Im dritten Quartal hat Delivery Hero ein Zehntel der im Januar 2024 fälligen Wandelanleihen zurückgekauft und kündigt den Erwerb weiterer 10 % an. Der GMV legte im Berichtsquartal im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 11,45 Mrd. Euro zu. Für das US-Analysehaus Bernstein Research bestätigt das Trading Update die positive Wende, vor der die Branche stehe.