Anleihe

Demire kommt Umschuldung näher

Mehr als 90% des Nennbetrags unterstützen jetzt eine Umschuldung des Mitte Oktober fälligen Demire-Bonds. Der Gewerbeimmobilienkonzern will nun die formale Abstimmung auf den Weg bringen.

Demire kommt Umschuldung näher

Demire kommt Umschuldung näher

Weitere Bondholder akzeptieren Restrukturierungsplan – Zwei Änderungen

hek Frankfurt

Der Gewerbeimmobilienkonzern Demire Deutsche Mittelstand Real Estate hat sich mit weiteren Anleihegläubigern über die finanzielle Restrukturierung verständigt. Damit kommt das angeschlagene Unternehmen dem rettenden Ufer näher. Mitte Oktober ist der 499 Mill. Euro schwere unbesicherte Bond fällig. Demire ist nicht in der Lage, diesen Betrag in voller Höhe zurückzuzahlen.

Wie das Unternehmen mitteilt, unterstützen nun mehr als 90% des ausstehenden Nennbetrags die Umschuldung. Demire kündigt eine Abstimmung über den Restrukturierungsplan an. Diese soll ohne Einberufung einer Gläubigerversammlung stattfinden. Notwendig ist eine Zustimmung von 75%. Dann können die Anpassungen umgesetzt werden.

Zwei Änderungen

Mit einer ersten Gruppe von Gläubigern hatte sich Demire am 5. Juni verständigt. Diese sogenannte Adhoc-Gruppe steht für mehr als 50% des Bondvolumens. Die damals geschlossene Vereinbarung soll nun angepasst werden, weil die Einigung mit den weiteren Gläubigern in zwei Punkten vom ursprünglichen Konzept abweicht. Demnach muss Demire zum einen eine zusätzliche Gebühr von 2% an die Bondholder zahlen, falls es nicht gelingt, den ausstehenden Kapitalbetrag der Anleihe 2026 um nominal 50 Mill. Euro zu verringern. Zum anderen erhöht sich der endfällige Zins (PIK) im Jahr 2027 von 1% auf 3%, falls die Anleihe nicht bis Ende 2026 voll zurückgezahlt wird.

Laufzeitverlängerung

Kernpunkte der Umschuldung sind eine Laufzeitverlängerung bis Ende Dezember 2027, eine Barverzinsung von 5,0% und ein aktualisierter Katalog von Kreditverpflichtungen. Hinzu kommen die teilweise Rückzahlung zum Nennwert, also weit über Börsenkurs, über insgesamt 49,9 Mill. Euro und ein Rückkaufangebot zum Höchstpreis von 76,25% und mit einem maximalen Kaufbetrag von 159,6 Mill. Euro. Der Rückkauf wird über einen Backstop abgesichert. Gläubiger, die dem Backstop beitreten, erhalten eine Gebühr von 5%.

Finanziert werden soll der Rückkauf unter anderem mit einem Darlehn des Großaktionärs Apollo von bis zu 100 Mill. Euro, mindestens jedoch 68,3 Mill. Euro. Bis zu 59,6 Mill. Euro soll Demire beisteuern. Dem Gesellschafterdarlehn lägen „marktübliche Konditionen“ zugrunde. Der Kredit werde eine qualifizierte Nachrangigkeitsklausel enthalten. Apollo hält laut Angaben auf der Website 58,6% an Demire. Die Schweizer Familien-Holding Wecken kommt auf 32,14%.

Objektgesellschaften insolvenzgefährdet

Zuletzt hatte Demire mit der Mitteilung für Verunsicherung gesorgt, dass für vier Objektgesellschaften „die Gefahr einer Insolvenz“ besteht. Hintergrund ist ein Kredit der DZ Hyp über 82 Mill. Euro, der Ende Juni fällig war. Er wurde nach Firmenangaben bisher nicht verlängert. Die Muttergesellschaft Demire sei aktuell nicht von der Insolvenz bedroht, wurde versichert. Demire geht nach eigenen Angaben davon aus, innerhalb der Drei-Wochen-Frist, nach der die Tochterfirmen spätestens zum Insolvenzrichter gehen müssen, „die geordnete Rückführung des Kredits (…) vereinbaren zu können“.

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