Die Deutsche Telekom hat ihre Beteiligung an dem Werbevermarkter Ströer nahezu halbiert. Der Bonner Dax-Konzern teilte am Mittwoch mit, dass er nur noch 4,9 % halte. Das Anteilspaket hält der Deutsche Telekom Trust e.V., der Vermögen für die betriebliche Altersversorgung des Konzerns verwaltet.

Der Marktwert der verkauften Aktien beläuft sich aktuell auf rund 180 Mill. Euro. Der Erlös aus dem Verkauf sei innerhalb des Pensionsfonds investiert worden, teilte die Telekom mit. Der Konzern war mit der Veräußerung von T-Online an Ströer im Jahr 2015 bei dem Außenwerber und Digitalvermarkter eingestiegen und mit 11,6% zum größten außenstehenden Investor geworden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Telekom ihre Beteiligung auf knapp 10% reduziert. Angesichts der wechselvollen Entwicklung der Ströer-Aktie und des Kursrutsches nach der Leerverkäufer-Attacke durch den Hedgefonds Muddy Waters 2016 hatte sich lange Zeit keine Möglichkeit ergeben, die Anteile sinnvoll zu Geld zu machen. Im Februar 2020 hatte sich dann ein günstiges Zeitfenster geöffnet, die Telekom hatte den Moment noch kurz vor dem pan­demiebedingten Kurseinbruch er­wischt.

Ankeraktionäre von Ströer sind der Sohn des Namensgebers, Dirk Ströer, sowie Mitgründer und Vorstandschef Udo Müller, die ihre Anteile von zusammen knapp 42% gerade zu einem großen Teil in einer Stiftung untergebracht haben. Der MDax-Konzern hat sich an der Börse seit Jahresbeginn eher unterdurchschnittlich entwickelt. Der Marktwert liegt aktuell bei gut 3,8 Mrd. Euro.