Chronik

Die Allianz von Renault und Nissan

Seit der französische Autobauer Renault den japanischen Rivalen Nissan vor mehr als zwei Jahrzehnten rettete, sind die beiden Konzerne eng miteinander verwoben. Nun bauen die Konzerne ihre jahrelange Partnerschaft ein weiteres Mal um. Hier eine knappe Chronik der Allianz zwischen den beiden Autokonzernen.

Die Allianz von Renault und Nissan

Seit der französische Autobauer Renault den japanischen Rivalen Nissan vor mehr als zwei Jahrzehnten rettete, sind die beiden Konzerne eng miteinander verwoben. Nun bauen die Konzerne ihre jahrelange Partnerschaft ein weiteres Mal um.

1999 – Renault rettet im März den verschuldeten Automobilkonzern Nissan, der drei Jahre in Folge Verluste gemacht hatte, und übernimmt 36,8% des Kapitals. Durch harte Restrukturierungsmaßnahmen wird Nissan im Gesamtjahr wieder rentabel.

2000 – Renault-Chef Carlos Ghosn wird in Personalunion Nissan-Chef. Zum Jahresende trägt Nissan etwa die Hälfte zum jährlichen Nettogewinn von Renault bei. Diese Gewinnverteilung hält im Wesentlichen bis heute an.

2001 – Renault erhöht ihren Anteil an Nissan auf 43,4%, Nissan übernimmt im Gegenzug 15% an Renault.

2008 – Nissan verfehlt erneut ihre wichtigsten Finanzziele.

2013 – Renault und Nissan kündigen einen gemeinsamen Plan für die kostengünstige Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen an.

2016 – Nissan übernimmt 34% am japanischen Autobauer Mitsubishi. Ghosn wird zum Mitsubishi-CEO und ist nun Chef aller drei Partner.

2017 – Sowohl Nissan als auch Renault verzeichnen Rekordgewinne.

2018 – Ghosn, der Nissan einst vor der Pleite gerettet hatte und alle Fäden der Dreier-Allianz in der Hand hält, wird in Japan verhaftet. Der Manager soll über ein Jahrzehnt hinweg sein Gehalt zu niedrig angegeben und Firmengelder veruntreut haben.

2019 – Renault und Nissan leiden unter sinkenden Gewinnen und setzen neue Vorstände ein.

2020 – Die Corona-Pandemie führt bei den Automobilherstellern zu Verlusten. Renault nimmt einen staatlichen Kredit in Höhe von 5 Mrd. Euro auf, um die Liquidität zu sichern.

2022 – Renault-Chef Luca de Meo kündigt Pläne an, die Geschäfte mit Verbrennungs- und E-Autos zu trennen. Im Oktober drängt Nissan den französischen Partner dazu, seinen Anteil am japanischen Autobauer auf 15% zu senken, und erwägt im Gegenzug, in Renaults Elektrofahrzeugsparte zu investieren.

2023 – Nach monatelangen Verhandlungen einigen sich Nissan und Renault auf eine Überkreuzbeteiligung in jeweils gleicher Höhe von 15%. Reuters

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