Douglas arbeitet sich aus Krise heraus
ab Köln
Die pandemiebedingten Ladenschließungen in zahlreichen Ländern in Europa haben Douglas auch im dritten Quartal beschäftigt. Gleichwohl konnte die zu CVC gehörende Parfümeriekette erstmals seit Ausbruch der Pandemie auf den Wachstumskurs zurückkehren. Auf Gruppenebene gelang dies sogar im stationären Handel, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Zum Vor-Corona-Niveau ist allerdings noch ein weiterer Weg, hatte Douglas im dritten Quartal 2018/19 (zum 30. September) doch einen Umsatz von 762 Mill. Euro gezeigt.
Konzernweit wuchsen die Erlöse im Zeitraum April bis Juni um 15,6 % auf 644 Mill. Euro, flächenbereinigt war das ein Plus von 16,8 %. Im E-Commerce gelang dabei erneut ein Umsatzanstieg um 20 % auf 268 Mill. Euro. Damit hat sich der Digitalumsatz binnen zwei Jahren mehr als verdoppelt. Doch auch im Filialgeschäft kamen die Erlöse um 14,8 % auf 374 Mill. Euro voran.
Anders stellt sich die Situation jedoch auf dem deutschen Heimatmarkt, dem größten Segment der Gruppe dar. Hier gaben die Erlöse auch im Berichtsquartal um 6,5 (flächenbereinigt: −3,5)% auf 221 Mill. Euro nach. Dabei stand einem Zuwachs im E-Commerce um fast 19 % im stationären Handel ein Umsatzeinbruch um mehr als ein Drittel gegenüber. Hintergrund ist, dass die Geschäfte hierzulande coronabedingt am längsten geschlossen waren. Entsprechend kletterte der Umsatzanteil des E-Commerce hierzulande auf fast 70 %. In der Gruppe waren es 42 %. In Frankreich schaffte es Douglas erstmals, sich vor den zu LVMH gehörenden Rivalen Sephora zu schieben.
Verlust im Heimatmarkt
In das Ergebnis ließ sich die Umsatzentwicklung allerdings nicht fortschreiben. Mit 24 Mill. Euro landete das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um gut 10 % unter dem Vorjahreswert. Entsprechend bröckelte die Marge auf 3,7 % ab. In Deutschland wurden sogar rote Zahlen geschrieben. Dahinter stecken verschiedene Ursachen. Zum einen waren im Vorjahr höhere coronabedingte Kosten angefallen, um die das Ergebnis bereinigt wurde. Zum anderen erhielt Douglas im Berichtsquartal weniger Kurzarbeitergeld und geringere Mietnachlässe. In Summe wurden Bereinigungen von 47 Mill. Euro vorgenommen.
Liquidität reicht
Entsprechend stand im Berichtsquartal ein Konzernverlust von 80 (i.V. −72) Mill. Euro zu Buche. Der Wegfall der Coronahilfen machte sich zudem im Cash-flow bemerkbar. Im Berichtsquartal flossen 44 Mill. Euro ab, nachdem der freie Cash-flow im Vorjahr noch mit 29 Mill. Euro positiv ausgefallen war. Liquiditätsseitig sieht sich Douglas jedoch gerüstet, den für das Weihnachtsgeschäft erforderlichen Lageraufbau bequem finanzieren zu können.
Per 30. Juni weist Douglas einen Liquiditätspuffer von 369 Mill. Euro aus. Davon sind 224 Mill. Euro Cash-Reserven. Im Frühjahr hatte sich die Parfümeriekette einer umfangreichen Refinanzierung der Passivseite unterzogen, im Zuge dessen CVC 220 Mill. Euro frisches Eigenkapital eingeschossen hatte. Die Nettoverschuldung beläuft sich auf 2,2 Mrd. Euro.