Douglas gibt den Startschuss für den Börsengang
Douglas gibt den Startschuss für IPO
CVC schießt frisches Eigenkapital ein – Emissionserlös fließt komplett in den Schuldenabbau
Nach einigem Hin und Her hat die Parfümeriekette Douglas am Montag den Startschuss für den Börsengang gegeben. Der Emissionserlös samt dem frischen Eigenkapital von den Altaktionären – in Summe 1,1 Mrd. Euro – soll in den Schuldenabbau fließen. Die verbleibenden Schulden werden refinanziert.
ab Düsseldorf
Noch vor Ostern und damit binnen der nächsten dreieinhalb Wochen will Douglas den Kurszettel in Frankfurt verlängern. Das Material für den Börsengang stammt aus einer Kapitalerhöhung, mit der 800 Mill. Euro eingespielt werden sollen. Weitere 300 Mill. Euro an frischem Eigenkapital spendieren die Altaktionäre, allen voran der Finanzinvestor CVC, wie die Parfümeriekette im Rahmen der Intention to Float mitteilte.
Zwischen dem Enterprise Value und der erwarteten Marktkapitalisierung klafft eine große Lücke, ist Douglas derzeit doch noch hoch verschuldet. Zum Stichtag 31.12. standen Nettoschulden von 3,1 Mrd. Euro in den Büchern, entsprechend dem Vierfachen des bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda). Darin enthalten sind Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16) von gut 1 Mrd. Euro.
Erlös fließt komplett in Schuldenabbau
Da das für einen Börsengang zu viel ist, soll der Emissionserlös wie auch das frische Eigenkapital der Altaktionäre in den Schuldenabbau fließen. Im Markt wird von einer Bewertung inklusive Schulden von um die 7 Mrd. Euro ausgegangen. Mit dem Rückbau der Schulden samt Restrukturierung sollen vor allem die Zinszahlungen verringert werden, die den finanziellen Handlungsspielraum stark eingeengt haben. Die nach der Schuldentilgung noch verbleibenden Schulden werden zu besseren Konditionen refinanziert.
Zum IPO soll sich die Nettoverschuldung auf 2,1 Mrd. Euro belaufen, wie Finanzchef Mark Langer vor der Presse sagte. Das entspricht dem 2,7-Fachen des bereinigten Ebitda. Mittelfristig werde ein Verschuldungsgrad von 2 angestrebt. Sobald die Nettoverschuldung in Reichweite des angestrebten Verschuldungsniveaus liegt, sollen die Aktionäre eine Dividende erhalten, heißt es. Beabsichtigt ist eine Ausschüttungsquote von bis zu 40%.
Großes Konsortium
Begleiten lässt sich Douglas von Citibank und Goldman Sachs als Process Banks, als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners haben sich zudem Deutsche Bank, UBS und Unicredit qualifiziert. Als weitere Joint Bookrunner kommen BNP Paribas, CVC und Jeffreys dazu. Als zusätzliche Co-Manager fungieren Intesa, LBBW und die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI).
Im Zuge des Börsengangs werden die ausstehenden Schulden komplett refinanziert. Dadurch wird Douglas auch die mit 9% verzinste PIK-Note (Payment in Kind) los. Da sich der Börsengang coronabedingt um mehrere Jahre verzögerte, hatte die Parfümeriekette ihre Verbindlichkeiten erstmals vor drei Jahren refinanziert. Auch damals hatten CVC und die minderheitlich beteiligte Familie Kreke zunächst 220 Mill. Euro frisches Eigenkapital nachgeschossen. Nun werden nochmals 300 Mill. Euro fällig.
Zugleich verzichten die Altaktionäre darauf, im Rahmen des IPO Aktien abzugeben. Damit ist CVC, die Douglas 2015 von Advent erworben hatte, weiterhin mehrheitlich beteiligt. Angesichts des engen Zeitfensters dürfte die Veröffentlichung des Börsenprospekts nicht allzu lange auf sich warten lassen. Zumal die Vorvermarktung schon seit einigen Wochen läuft.
Ähnlich wie bei Thyssenkrupp Nucera im vorigen Jahr ist der Cashzufluss aus der Kapitalerhöhung von 800 Mill. Euro die feststehende Größe. In Kombination mit der Zahlungsbreitschaft der Investoren leitet sich daraus die Zahl der anzubietenden Aktien ab. Vorstandschef Sander van der Laan, der seit Ende 2022 am Ruder ist und die Parfümeriekette mit seiner Strategie „Let it bloom“ zur Börsenreife geführt hat, sprach vom „nächsten logischen Schritt, um unser Potenzial voll auszuschöpfen“.