Kosmetikhandel

Douglas stemmt sich gegen Folgen der Pandemie

Starkes Wachstum im E-Commerce hat bei der Parfümeriekette Douglas den mit den Ladenschließungen einhergehenden Umsatzausfall kompensiert. Die Profitabilität lässt aber weiter zu wünschen übrig.

Douglas stemmt sich gegen Folgen der Pandemie

ab Köln

Dank guter Geschäfte im E-Commerce ist es der Parfümeriekette Douglas gelungen, den Umsatz im abgelaufenen Turnus trotz der massiven Einschränkungen im stationären Handel weitgehend auf dem Vorjahresniveau zu stabilisieren. Im Ergebnis hat die Krise allerdings tiefe Spuren hinterlassen, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. „Unser Geschäftsmodell ist extrem widerstandsfähig“, zeigte sich Douglas-Chefin Tina Müller dennoch zufrieden, zumal auch der Start in den neuen Turnus mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft gelungen sei.

Im „new normal“ sei man aber noch längst nicht angekommen, sagte Müller. Damit könnte auch der ursprünglich für das kommende Jahr ins Auge gefasste Börsengang auf die lange Bank geschoben werden.

Die Zuversicht signalisierenden Aussagen täuschen aber nicht darüber hinweg, dass die Folgen der Pandemie der Kosmetikkette stark zusetzen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schmierte auf 19 (176) Mill. Euro ab. Bereinigt um Kosten der Coronakrise und Kosten des umfangreichen Filialschließungsprogramms gab das operative Ergebnis um ein Fünftel auf 222,4 Mill. Euro nach. Die Umsatzrendite schmolz auf 7,1 (8,5) % zusammen. Das dürfte auch an dem von 25 % auf 38 % ausgebauten Online-Anteil am Geschäft liegen, denn im E-Commerce werden geringere Margen geschrieben. Zwar konnte der Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert werden, doch steht nach Steuern erneut ein Fehlbetrag von 342 (–479) Mill. Euro zu Buche.

Mit dem umfangreichen Filialschließungsprogramm ist Douglas weit vorangekommen. Knapp 90 % der angekündigten 500 Filialschließungen sind nach den Angaben implementiert. Der damit Hand in Hand gehende Personalabbau von 2 500 Vollzeitstellen sei zu 85 % vollzogen, hieß es. Müller bestätigte, mit großem Interesse die Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt zu verfolgen, der großes Potenzial berge. Eine Großakquisition, um in diesen Markt einzusteigen, schloss die Douglas-Chefin vor Analysten jedoch aus.