Im DatenraumWagniskapital

Echter Fortschritt kostet – und macht sich für Investoren bezahlt

Investitionen in sogenannte Deep-Tech-Start-ups sind kostspielig und erfordern einen langen Atem. Laut einer Studie zahlt sich die Geduld aber aus. Denn das Geld fließe in den Aufbau geistigen Eigentums und nicht – wie häufig bei Software-Start-ups – zu einem großen Teil in Werbung.

Echter Fortschritt kostet – und macht sich für Investoren bezahlt

Wagniskapital

Echter Fortschritt kostet – und macht sich bezahlt

kro Frankfurt

Das Debakel um den schwedischen Batteriehersteller Northvolt dürfte viele Wagniskapitalgeber in ihrer Haltung zu sogenannten Deep-Tech-Investitionen bestätigt haben: Echter technologischer Fortschritt mag zwar schön und gut sein, doch braucht die Kommerzialisierung bahnbrechender und oft hardwarelastiger Innovationen meist viel Kapital und einen langen Atem bis zur Umsatz- und Gewinngenerierung.

Vergleich der Rentabilität

Also doch lieber weiter auf die gute alte Software-Schiene mit ihren kurzen Entwicklungszeiten und überschaubaren Kosten setzen? Nein, sagen die Autoren des „European Deep Tech Reports“, einer Analyse des Schweizer Start-up-Investors Lakestar, des Datenanbieters Dealroom, des US-Start-up-Investors Walden Catalyst und der französischen Deep-Tech-Initiative Hello Tomorrow. Denn die Geduld zahle sich aus: In einem Vergleich von 115 Deep-Tech-fokussierten Fonds mit 1.572 klassischen Tech-Fonds (jeweils aus Europa und den USA) habe die erste Gruppe von 2003 bis 2020 eine deutlich höhere Internal Rate of Return abgeworfen. Die häufig auch „interner Zinsfuß“ genannte Kennzahl, die die Rentabilität einer Investition misst, habe bei den Deep-Tech-Fonds im gewichteten Durchschnitt bei 16% gelegen. Bei den klassischen Tech-Fonds waren es nur 10%.

Aus Sicht der Autoren fallen unter anderem Start-ups aus den Bereichen Quantencomputing, Fusionsenergie und Weltraum-Technik unter die Deep-Tech-Definition. Obwohl hier in der Regel mehr Kapital erforderlich sei, fließe der größte Teil davon in den Aufbau geistigem Eigentums und nicht in Werbung – so, wie es oft bei Software-Start-ups der Fall sei. Denn diese müssten sich wegen der niedrigen Eintrittsbarrieren oft gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen.

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