Eintracht Frankfurt plant Kapitalerhöhung
Eintracht Frankfurt plant Kapitalerhöhung
Neue Aktien sollen 66 Mill. Euro einspielen – Gutachten von Nomura bewertet Fußballclub mit 503 Mill. Euro
Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt
Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt
Die Eintracht Frankfurt Fußball AG erwägt für 2025 eine Kapitalerhöhung mit 66 Mill. Euro Volumen, ohne dass der Sportverein seinen Einfluss als Hauptaktionär verringern würde. Geplant ist die Beschlussfassung der Aktionäre „über ein der Mitgliederversammlung des Eintracht Frankfurt e.V. vorzulegendes Konzept für eine Kapitalerhöhung gegen Ausgabe neuer Aktien zur Stärkung sowohl des Eigenkapitals der Gesellschaft als auch der Position des Eintracht Frankfurt e.V. als Hauptaktionär“. Das geht aus der Einladung des Clubs zu der Hauptversammlung hervor. Das Aktionärstreffen findet am 2. Dezember in der Geschäftsstelle im Proficamp im Deutsche Bank Park statt.
Über mögliche Kapitalmaßnahmen hat zuletzt der Aufsichtsrat, der Ende Oktober getagt hat, auf Basis eines Bewertungsgutachtens diskutiert, das von der Investmentbank Nomura erstellt wurde. Diese „hat Vorstand und Aufsichtsrat anhand der ermittelten Bewertungsspanne aufgezeigt, dass ein Preis von mindestens 179,41 Euro je neuer Aktie fair und angemessen ist“, heißt es in der HV-Einladung. „Dies entspricht einem aktuellen Unternehmenswert („Equity Value“, das heißt bereits abzüglich der Finanzschulden) der Gesellschaft von rund 503 Mill. Euro.“ Diese objektiv durchgeführte Bewertung bilde den höchsten Unternehmenswert in der Geschichte der Eintracht Frankfurt Fußball AG.
Erstes Halbjahr 2025
Der Vorstand soll nun einer Hauptversammlung im ersten Halbjahr 2025 einen Vorschlag über die Kapitalerhöhung zum Beschluss vorlegen. Demzufolge darf der Umfang der Kapitalerhöhung die Ausgabe von 368.333 neuen Aktien (Stückaktien) nicht überschreiten. Das entspricht bei einem Stückpreis von 179,41 Euro einer Gesamtsumme von rund 66,1 Mill. Euro.
„Die Eintracht Frankfurt Fußball AG hat sich in den letzten Jahren sowohl sportlich als auch wirtschaftlich außerordentlich positiv entwickelt“, heißt es in der Einladung zur Hauptversammlung. „Um diese positive Entwicklung für die nächsten Jahre abzusichern, ist eine nachhaltige Stärkung des Eigenkapitals notwendig.“ Der Hauptaktionär Eintracht Frankfurt e.V. habe hierzu ein Konzept erarbeitet, das die Aufrechterhaltung seiner Kapitalquote bei gleichzeitiger Erhöhung seiner Stimmanteile sicherstelle.
Verein behält die Zügel
Im Geiste des Grundsatz-Votums der Mitgliederversammlung vom 26. September 2022 stärke Eintracht Frankfurt e.V. damit seinen Einfluss als Hauptaktionär. Der Verein habe im Dialog mit der AG signalisiert, dass er auch geeigneten neuen Aktionären, die sich dem Fußballsport bei der Eintracht eng verbunden sehen, offen gegenüber steht. Voraussetzung für neue Aktionäre sei grundsätzlich, dass diese sich gegenüber Eintracht Frankfurt e.V. verbindlich verpflichten, die Ausübung ihres Stimmrechts in der Hauptversammlung an den Verein zu übertragen bzw. das Stimmrecht nur in gleicher Weise wie der Verein auszuüben. Vorstand und Aufsichtsrat haben dazu gemeinsam drei unterschiedliche Konzepte erarbeitet. Diese unterscheiden sich in der Berechtigung zur Ausübung des gesetzlichen Bezugsrechts der Minderheitsaktionäre sowie in der Frage der Öffnung für neue Aktionäre. Das Bezugsrecht des Vereins soll in allen drei Konzepten gewährt werden, sodass eine Verwässerung der Anteile von 67,9% ausgeschlossen wird.