bl Mailand– Der italienische Energieversorger Enel hat dank höherer Verkaufsvolumina, etwa 1,8 Millionen neuer Kunden und höherer Preise seinen Umsatz im ersten Quartal 2022 um 89,1% auf 35 Mrd. Euro gesteigert. Der bereinigte Bruttogewinn (Ebitda) kletterte um 7% auf 4,5 Mrd. Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,44 Mrd. Euro (plus 18,9%). Dass der Gewinnanstieg nicht stärker ausfiel, lag auch an einer Sondersteuer von 10%, die Italiens Regierung im Januar für Energieunternehmen eingeführt hat. Sie belastete Enel im Quartal mit 40 Mill. Euro. Mit der nun erfolgten Anhebung der Sondersteuer auf einen Satz von 25% kämen weitere Belastungen in Höhe von 60 Mill. Euro dazu, so das Unternehmen. Rom will mit den Zusatzeinnahmen Hilfen für Unternehmen und Haushalte zum Ausgleich der steigenden Energiepreise finanzieren.

Enel hat die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen auf 29,4 Terawattstunden (TWh) gesteigert. Sie übertraf damit die Produktion aus fossilen Brennstoffen wie Gas oder Kohle von 25,3 TWh deutlich.

Bis Ende 2022 sollen weitere 6 Gigawatt (GW) an Produktionskapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen dazu kommen. CEO Francesco Starace zeigte sich bei der Präsentation der Zahlen überzeugt, dass das Enel-Geschäftsmodell zukunftsfähig ist und solide Resultate liefern wird. Enel will bis 2030 rund 210 Mrd. Euro investieren und die Produktionskapazitäten auf 154 GW steigern. Starace ist optimistisch, 2022 das angepeilte Ebitda zwischen 19 Mrd. und 19,6 Mrd. Euro und einen Nettogewinn zwischen 5,6 Mrd. und 5,8 Mrd. Euro zu erreichen.

Der Aktienkurs des mit einer Kapitalisierung von 63,1 Mrd. Euro schwersten italienischen Unternehmens schloss am Donnerstag mit einem Minus von 2,2% bei 6,06 Euro. Binnen zwölf Monaten hat Enel 26,2% an Wert verloren.