Engie hebt Prognose nach Gewinnsprung an
wü Paris
Engie hat nach einem soliden Ergebnissprung im Auftaktquartal seine Prognosen für das Gesamtjahr angehoben. Der französische Versorger, der derzeit nach einer entsprechenden Übereinkunft mit Gazprom eine neue Lösung zur Bezahlung von Gas in Rubel testet, hat in den ersten Monaten des Jahres vom Anstieg und der Volatilität der Energiepreise profitiert. Die Lösung entspricht nach Angaben von Konzernchefin Catherine MacGregor sowohl den aktuellen Sanktionsbestimmungen als auch dem Wunsch Engies, keinem Währungsrisiko ausgesetzt zu sein.
Die direkte Exponierung Engies gegenüber Gaslieferungen von Gazprom beträgt laut MacGregor maximal 15 TW. Der Konzern habe seine Strategie jedoch so angepasst, dass diese Exponierung proaktiv gemanagt werden könnte, erklärte sie. Sie habe sich Ende März auf 5 TW reduziert. Das Niveau der Gasvorräte in Frankreich sei für die Saison sehr gut, so dass der nächste Winter mit nur wenigen Auswirkungen auf den Gasverbrauch verlaufen könnte, sofern die russischen Gaslieferungen nicht vor dem Sommer gestoppt würden, wenn traditionell die Vorräte aufgefüllt werden.
Im ersten Quartal hat sich der Umsatz Engies im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85 % auf 25,6 Mrd. Euro verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 49 % auf 4,6 Mrd. Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 74 % auf 3,5 Mrd. Euro. Damit fielen die Ergebnisse besser als erwartet aus. So hatten Analysten laut Factset im Schnitt mit einem Umsatz von 18,3 Mrd. Euro und einem Ebit von 2,9 Mrd. Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr erwartet Engie nun ein wiederkehrendes Nettoergebnis von 3,8 bis 4,4 Mrd. Euro. Zuvor war der Versorger von 3,1 bis 3,3 Mrd. Euro ausgegangen. In der neuen Prognose sind laut Engie verschiedene Szenarien berücksichtigt, auch die Unterbrechung von russischen Gaslieferungen. Die Aktie von Engie legte am Dienstag an der Börse von Paris um gut 5 % auf 12,25 Euro zu, während der CAC 40 mit einem Plus von 1,4% schloss.