Der Finanzinvestor EQT legt sich einen neuen Geschäftszweig für Infrastrukturinvestments zu. Das börsennotierte schwedische Private-Equity-Haus legt dazu einen neuen Fonds auf, für den 5 Mrd. Euro bei Investoren eingesammelt werden sollen. Charakteristika sind laut Fabian Gröne, Partner bei EQT in München und zuständig für die neue globale EQT Active Core Infrastructure Strategie, „eine längere Haltedauer der Beteiligungen von 15 bis 25 Jahren, ein spezieller Sektorfokus und die Möglichkeit, sich an Firmen zu beteiligen, die EQT mit den bisherigen Infrastrukturstrategien nicht abbilden konnte“.

Dabei handelt es sich laut Gröne um Unternehmen mit einem niedrigen Risikoprofil und einer stabilen Ausschüttungsrendite. In Frage kommen zum Beispiel Bahninfrastruktur, Windräder, Solaranlagen und Energiespeicher oder Seehäfen. „Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist dabei integraler Bestandteil unserer Investitionsstrategie“, sagte Gröne.

In Deutschland ist EQT bisher vor allem bekannt für Beteiligungen an Unternehmen wie dem Blockheizkraftwerkbetreiber G+E Getec, der Deutschen Glasfaser und dem Prothesenhersteller Ottobock, der an die Börse strebt. Insgesamt verwaltet der Finanzinvestor mehr als 71 Mrd. Euro an Vermögen für seine institutionellen Investoren. Erst vor kurzem hatte EQT einen 4 Mrd. Euro schweren Fonds für Impact-Investments gestartet. Zum Portfolio sollen nur Firmen gehören, die Umwelt, Klima und Gesundheit verbessern oder zur Chancengleichheit beitragen.

Der jetzt gestartete Infrastruktur-Fonds zielt auf Investitionen in europäische und nordamerikanische Infrastrukturunternehmen ab, die elementare Dienstleistungen für die Gesellschaft erbringen. Im Fokus stehen Unternehmen, die die Erwirtschaftung stabiler Ausschüttungsrenditen ermöglichen, Inflationsschutz und eingeschränkte Volatilität aufweisen, sowie auf risikoärmeren Wertschöpfungsstrategien beruhen, und gleichzeitig aktiv zu den Nachhaltigkeitszielen des Fonds beitragen. EQT Active Core Infrastructure werde ein integraler Bestandteil der EQT Real Assets Platform sein. Investitionen werden anhand eines Nachhaltigkeitskriterienkatalogs bewertet, um mögliche langfristige, disruptive Geschäftsrisiken einzuschätzen und eingrenzen zu können.