Fukushima

Erdbeben in Japan bremst Chips für Autoindustrie

Ein schweres Erdbeben in Japan hat möglicherweise gravierende Folgen für die Versorgung der Autoindustrie mit Halbleitern. Der Chiphersteller Renesas Electronics, der Hauptlieferant von Steuerchips für japanische Autobauer, musste die Produktion in seinen drei Werken in Naka, Takasaki und Yonezawa unterbrechen.

Erdbeben in Japan bremst Chips für Autoindustrie

mf Tokio

Ein schweres Erdbeben in Japan hat möglicherweise gravierende Folgen für die Versorgung der Autoindustrie mit Halbleitern. Der Chiphersteller Renesas Electronics, der Hauptlieferant von Steuerchips für japanische Autobauer, musste die Produktion in seinen drei Werken in Naka, Takasaki und Yonezawa unterbrechen. Zugleich stoppte Murata Manufacturing, der weltweit führende Hersteller von Keramik-Kondensatoren für Autos, Smartphones und tragbare Computer, die Fertigung in vier Werken.

Bei einem der schwersten Erdbeben im Nordosten seit der Tsunami-Katastrophe im März 2011 gingen zahlreiche Kraftwerke vom Netz. Durch den Stromausfall fuhren viele Elektronikfabriken automatisch he­runter. Derzeit prüft Renesas noch, ob ihre Wafer-Maschinen und die empfindlichen Reinräume beschädigt wurden. Nur am Standort Yonezawa wurde die Produktion von Mikrocontrollern bereits testweise wieder angefahren. In einer Fabrik von Murata brach ein Feuer aus. Toxische Rauchgase lassen mittelfristige Ausfälle befürchten. Daher könnten sich die Schwierigkeiten der Autoindus­trie bei der Belieferung mit Halbleitern weiter verschärfen.

Dem anhaltenden Mangel zollte der weltgrößte Autobauer Toyota zusätzlichen Tribut: In einer „ab­sichtlichen Pause“ verringerte das Unternehmen den monatlichen Fabrikausstoß zwischen April und Juni auf durchschnittlich 800000 Einheiten. Diese Zahl liegt über dem Vorjahr, aber unter den bisherigen Plänen. Allein im April wurde das alte Ziel um 150000 Einheiten gekürzt. Eine weitere Verringerung sei möglich, warnte Toyota. Als Gründe nannte der Autobauer die schlechte Chipversorgung, die Lockdowns in China gegen Covid-19 und die Folgen des Krieges in der Ukraine. Darüber hinaus stoppte Toyota wegen des Erdbebens in Japan die Fertigung in zwei Werken im Nordosten des Landes.

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